„Und geht alles in die Binsen,
ich behelfe mir mit Grinsen!”
Das konnte ich in einer Mail vor kurzem lesen. Einspruch! Da sollte man doch unbedingt etwas dagegen setzen.
„Und geht alles in die Binsen,
täglich ess’ ich meine Linsen!”
sau wusste wohl, was er an einem Teller roter Linsen hat; das war ihm dann sogar sein Erstgeburtsrecht wert. Er investierte in seinen Körper, und nicht in materielle Reichtümer – und er wurde reich dafür belohnt: mit einem langen, gesunden Leben. 180 Jahre soll es gewährt haben. Hut ab, meine Damen und Herren!
Doch keine Sorge, es ist nicht nötig, nun säckeweise Linsen zu horten. Die Welt wird nicht untergehen, ganz im Gegensatz zur Sonne, die es täglich tut; und das doch auch nur, weil die Erde fröhlich ihre Runden dreht. Und das wird sie weiter tun – ohne dass wir einen Finger krumm machen, noch für viele, viele Millionen Jahre . . . Nehmen wir uns doch ein Vorbild an dem Reformator Luther; der war ein vernünftig denkender Mensch: „und wenn die Welt morgen untergeht, so pflanze ich heute noch ein Apfelbäumchen . . . ”
Linsengericht ja, Weltgericht — Nein! Werfen wir alle Ängste über Bord. Das Zeitalter der Angst liegt hinter uns. Wir arbeiten am Zeitalter der Geborgenheit. GOTT ist ein liebender Erzieher und Förderer, kein verdammender Richter, und er möchte möglichst viele Seelen, die er einst unter unvorstellbarer Mühe erschaffen hat, als Freunde und Mitarbeiter um sich haben.
Das „Weltgericht” findet täglich im Verborgenen statt, und zwar dann, wenn der alte Tag gegen 18:00 Uhr¹ erlischt: in perfekt aufeinander abgestimmten, hochkomplexen Programmabläufen werden alle Entscheidungen jeder Seele, die momentan in Entscheidungsfreiheit auf der Erde agiert, bilanziert und gespeichert. Und es gibt nur zwei Möglichkeiten am Ende jeden Tages: Häufig entspricht unsere seelische Entwicklung einem Wechselbad von Auf und Ab, und wie bei den Aktienkursen muss man die längerfristige Entwicklung begutachten. Woran kann man nun erkennen, ob man abwärts oder aufwärts geht? Je glücklicher und energiegeladener man beim Erwachen am Morgen ist, desto steiler geht es bergauf, dem Paradies entgegen. Gute Entscheidungen ziehen gute Gefühle nach sich, und vice versa, natürlich. Deshalb: satteln Sie um! Schalten Sie den Fernseher um 20:00 Uhr aus, und gestalten Sie Ihre eigene Tagesschau, 15 Minuten, reichlich bemessen. Blicken Sie zurück. Wie war das Wetter heute; grau, trübe, wolkenverhangen? Und wenn, warum? Haben Sie gewettert, gedonnert und geblitzt? Haben Sie anderen nach Kräften deren Lebensfreude verhagelt? Oder waren Sie ein wärmender Sonnenschein für Ihre Mitmenschen? Doch das wichtigste ist: stellen Sie die Weichen für den neuen Tag, lassen Sie über Nacht einen frischen Wind alle Trübsalswolken hinwegfegen – indem Sie positive Herzenswünsche äußern, und sich Ihre Vision vom Glücklichsein vergegenwärtigen. Wünsche sind eine große, große Macht – und sie gedeihen prächtig über Nacht. ¹Wundert Sie das? Endet der Tag nicht um 24:00 Uhr? Das ist eine Erfindung des modernen Menschen, der den Tag zur Nacht gemacht hat. Dem natürlichen Lebensrhythmus des Menschen entspricht das beileibe nicht; in vielen Klöstern des Mittelalters war in weiser Erkenntnis dessen, was dem Menschen wirklich gut tut, nach dem Nachtgebet um 18:00 Uhr strenge Bettruhe angesagt; man lebte und handelte im Einklang mit dem Atmen der Schöpfung, und stand damit dem allumfassenden Puls der Zeit viel näher als wir Menschen heute. Probieren Sie’s doch einfach einmal aus, früher schlafen zu gehen; das ist wahrer Balsam für uns gestresste Menschen.
- eine Seele ist aufgrund ihrer (inneren) Entscheidungen aufwärts gegangen, und entspricht damit dem Sinn ihrer Erschaffung, oder
- sie ist aufgrund ihrer (inneren) Entscheidungen abwärts gegangen, und widerspricht damit dem Sinn und Auftrag ihrer Erschaffung. Und dann kommt Nachhilfe, und manchmal auch Kloppe (man verzeihe die saloppe, umgangssprachliche Formulierung). Durchweg im Sinne der Maxime „leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen” – das bekannte Phänomen der Migräne lässt hier grüßen, aber auch andere Schmerzen, Einschlafschwierigkeiten, gesundheitliche Probleme, und was sich sonst noch alles bewährt hat, um uns Menschen aus unserer Lethargie zu reißen.