Wie würden Sie antworten, wenn Ihnen jemand folgende Frage stellt:
»Sind Sie stur?«
- »Ja!«
- »Nein!«
- »Ein bisschen?«
- »Weiss nicht!«

it Sturheit identifizieren wir uns nicht so gerne, oder? Es fällt uns schwer, den Begriff der Sturheit zu umschreiben, und noch viel mehr, Sturheit an uns selbst wahrzunehmen. Dagegen ist es geradezu ein Kinderspiel, sture Verhaltensweisen bei anderen Menschen zu erkennen, und sich darüber zu ärgern. Redewendungen wie „So ein sturer Bock aber auch!” legen ein Zeugnis davon ab.
Vorsicht Spiegelung! Wer sich bereits ein klein wenig mit dem Spiegelprinzip auseinandergesetzt hat (»Wie außen, so innen«; siehe Spiegelgesetze), der wird sich einer Beurteilung anderer Menschen zu enthalten versuchen; denn er ahnt, dass die Sturheit, die er an seinem Gegenüber wahrnimmt, letztendlich zu ihm selbst gehört.
Jesus gebraucht für diesen Zusammenhang ein klares Bild:
»Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?«
Matthäusevangelium, Kp. 7,3
Also gut. Wir entscheiden uns für den schwierigeren, doch seelisch weitaus lohnenderen Weg: wir machen uns auf die Suche nach dem Balken im eigenen Auge, dem Balken, der uns seelisch blind macht; er symbolisiert nichts anderes als unsere falsche seelische Sicht.
„Ich will! Ich will! Ich will!”
». . . und auch sein Höllenreich!«
so müssen wir ergänzen, wenn wir die ganze Wahrheit zu erfassen suchen.
Sturheit ist nichts anderes, als in den kleinen Entscheidungen des Alltags überwiegend seinen eigenen Willen durchzusetzen, entgegen der feinen Stimme der Intuition, die oftmals etwas anderes von uns fordert. Wir müssen lernen, unsere Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen zu überprüfen.
„Soll ich?”
„Sollte ich wirklich?”
Wer sich in Entscheidungssituationen leichten Herzens von seinem eigenen Willen verabschieden kann, der hat mit Sturheit keinerlei Probleme, denn er kann etwas, was mir schwerfällt:
das Kapitulieren.
Wie schön, dass es die Tagesschule gibt! Mit ihrer Hilfe können wir den Balken im eigenen Auge erkennen. Erkennen wir die Tagesschule, erkennen wir in ihrem Spiegel mehr und mehr uns selbst. Selbsterkenntnis aber ist es, was uns Flügel verleiht.
So will ich euch nun ein wenig von meiner Tagesschule erzählen, damit ihr besser versteht, wie sie mit uns arbeitet.
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