Die Rechnung bitte! - mein 17186. Tag


ocheneinkauf in der Getreidemühle: der Einkaufswagen quillt über von herrlichsten Sachen, die meinem Körper Freude machen. Frischer Zuckermais! Frische Rote-Beete-Blätter! Frische saftige Datteln! Frischer Knoblauch! Wundermittel sind es, Werkzeuge der Gesundheit und Jugendlichkeit. Und bei jedem Artikel die Frage: sollte ich das kaufen? Benötige ich es? Ist es meinem zur Verfügung stehenden Etat angemessen? Die Antwort ist nicht immer absolut eindeutig. Oft kommt ein „Jaaaaa!”, seltener ein Schweigen; und dann, was tun? Im Zweifelsfalle „Nein”. Liegenlassen und weitergehen – das ist die richtige Devise. Habe ich alles? Da bohrt noch der Verstand: „die Hefeflocken sind aus, zu Haus!”. Ich gehe dahin, wo sie für gewöhnlich stehen, und finde sie nicht. Na so was!
An der Kasse tippt die Chefin alles ein, und fragt mich lächelnd: „ Haben wir alles?” – „Die Hefeflocken habe ich nicht gefunden!” – sie verschwindet, um mir kurze Zeit später die Hefeflocken vor das Gesicht zu halten: „Soll ich sie eintippen?” – bevor ich meine Intuition befrage, habe ich schon „Ja” gesagt. Die Rechnung bitte: 76,30 € – und auf dem Nachhauseweg durchweg schlechte Gefühle.
Warum? Ich gehe den Einkauf noch einmal in Gedanken durch. Die Hefeflocken? 3,30 €. War das nötig? „Nein, du hast nicht gefragt” – und mir geht ein Licht auf: 76,30 € abzüglich 3,30 € für die Hefeflocken ergibt meine Zahlen: 73 €, die sieben und die drei. Das wäre der perfekte Einkauf gewesen, doch habe ich den Wink mit dem Zaumpfahl (die nicht auffindbaren Hefeflocken) nicht wahrgenommen – und bin somit wieder einmal mehr dem allzu klugen Verstand auf den Leim gegangen.
Nun gut, die Hefeflocken kann ich aufbewahren, nicht so schlimm: ich vergebe mir, dona mea pacem – und siehe da, mein Herz wird fröhlich und leicht.