rster Gedanke heute morgen beim Erwachen: ich muss dringendst einkaufen gehen, habe rein gar nichts mehr im Haus, nicht einmal mehr Toilettenpapier – wie ich während einer „Sitzung” gestern mit Bestürzung festgestellt hatte. Ich schwinge mich aufs Rad, mit den Gedanken schon im Urlaub, bei Erholung, Entspannung und Aufladung – kaufe ein, was noch bis Sonntag einzukaufen ist, und mache mich auf den schweißtreibenden Rückweg, immer schön den Berg hinauf. Dann, kurz vor dem Ziel, fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Toilettenpapier vergessen, und einiges andere noch dazu! Puuh! Wenn das keine klassische Positiv-Negativ-Prüfung am frühen Morgen ist! Nichts zu wollen, ich fahre nicht noch einmal hinunter. Doch was ist der kausale Zusammenhang mit dem gestrigen Tag für solch ein Mißgeschick?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht an Demenz leide – Vergesslichkeit war noch nie meine Stärke. Es scheint mir eher so zu sein, dass mir die Gedanken an das, was dringlich war, beim Einkauf nicht kommen durften – warum? Weil ich den Einkauf bis zuletzt verschoben hatte; von vorgestern auf gestern, und von gestern auf heute – frei nach dem Motto das Wesentliche zuletzt. Stur sein, so nennt man das auch. Natürlich, es ist anstrengend, bei hochsommerlichen Temperaturen die vollen Satteltaschen den Berg hinaufzukarren, doch es führt kein Weg daran vorbei. Einerlei, man muss im Leben auch einmal bereit sein, in den sauren Apfel hineinzubeißen. Äpfel – 2 Kilo habe ich jetzt wieder von ihnen zu Hause, doch so sauer sind sie gar nicht – süß und saftig, vom Bodensee. Und so verwandeln wir doch alles scheinbar Negative – im hellen Licht der rechten Sicht.