rdnung muss sein, sonst fühlt man sich nicht wohl in seiner Haut. Die erste Haut? Ist die, die man am Körper hat. Die zweite Haut? Ist die, die die erste mit einer wärmenden und schützenden Hülle aus Stoffen umgibt. Die dritte Haut? Ist die Wohnung, in der wir leben. Die vierte Haut? Ist die schützende Hülle aus Sauerstoff und Gasen, die unsere Erde umgibt. Für die ersten drei bin ich direkt und unmittelbar verantwortlich – und da gibt es beständig etwas zu tun.
Doch wenn man erst von einer längeren Reise zurückkehrt, so herrscht zunächst einmal das Chaos; der Koffer voller Schmutzwäsche, der Rucksack quillt über, Spinnweben durchziehen die Ecken im Flur, das große Kehrwochenschild mit den drei! Ausrufungszeichen hängt mahnend neben der Wohnungstür; zu alledem quält der Hunger, und Keller, Kühlschrank und Vorräte sind vollkommen leergefegt. Da hilft nur eines: Handeln nach der Devise „Müde wird man nicht von der Arbeit, die man tut, sondern von der Arbeit, die man liegenlässt!”. Nehmen wir uns also die fleißige Biene zum Vorbild, und schwirren fröhlich summend mit dem Kehrwisch durch die Wohnung. Die Biene ist ein friedliebendes Geschöpf, ein wahres Wunderwerk der Schöpfung. Bienen und Ameisen gelten seit jeher als Sinnbild von Fleiss und Genügsamkeit. Wußten Sie, dass eine Biene eine Million Blütenbesuche absolvieren muss, bevor wir uns an einem Kilogramm Honig erfreuen können? Für sich selbst beanspruchen sie nur einen winzigen Bruchteil der Ernte, die sie eingesammelt haben. Ordnung herrscht im Bienenstock. Und ohne genügend Ordnung kann in uns kein Gefühl der Geborgenheit entstehen. Geputzt, gewaschen, gereinigt, aufgeräumt, und eingekauft – gebügelt wird erst am Wochenende – jetzt kann man es hier wieder aushalten. Und das Haushalten verwandelt sich von der anfänglichen Plage zur sinnvollen Tätigkeit. Der nobelpreisgekrönte Dichter Rabindranath Tagore, ein Freund und Bewunderer von Mahatma Gandhi, hat es treffend in Worte gefasst: „Ich schlief und träumte, das Leben wäre Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht war Freude.”.