ine Blumenwiese im Mai ist doch etwas herrliches; saftiger, goldgelb leuchtender Löwenzahn, liebliche Gänseblümchen, und allerlei, was ich mit Namen nicht benennen kann . . . Heute morgen: Ich erwache, ein neuer Tag! Blick aus dem Fenster – die Mundwinkel biegen sich nach unten – die nackte, penibel akkurat frischgemähte Wiese grinst einem unbarmherzig ins Gesicht. Da möchte man am liebsten gleich die Augen schließen, und die Bettdecke über die Ohren ziehen. Keine drei Wochen ist es her, dass gemäht wurde. Man kann’s doch wirklich auch übertreiben. Könnte mich den ganzen Tag darüber ärgern — — – Aber halt! „Was mich stört, zu mir gehört!” Neige ich nicht auch in manchen Bereichen zur Übertreibung, halte ich nicht auch oft genug stur an selbst auferlegten Regeln und Vorschriften fest, ohne genügend danach zu fragen, ob diese oder jene Tätigkeit jetzt wirklich wesentlich ist? So, jetzt wird es ruhiger in mir, die störenden Gefühle lassen nach. Ok, ärgern lohnt sich nicht, freu’ dich an der Ordnung rund um’s Haus, und dass die Hausgemeinschaft einen Gärtner bezahlt, der die Arbeit macht, Danke! Wunderbar, die Weichen sind gestellt, der Tag ist gerettet. Positiv-Negativ-Prüfung bestanden.