• Virgin Queen • - Elisabeth I


Jahre dauerte ihre Regentschaft, und als sie das Zepter aus der Hand gab, verbeugten sich die Lords und Councells, die Earls und Gentlemen; sie knieten zu ihren Füßen, um ihre letzte Weisung demutsvoll entgegenzunehmen. Als „Farewell Speech” oder „Golden Speech” gingen ihre Abschiedsworte in die Geschichtsbücher ein, und sie sind es wert, über den angelsächsischen Sprachraum hinaus in den Herzen der Menschen anzuklingen. Gerade in der heutigen Zeit tut es den Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft gut, sich an großen Vorbildern zu orientieren. Verwirrung, Herz- und Orientierungslosigkeit im Denken und Handeln unserer Gesellschaft sind, wie jeher, das Anzeichen einer Entfremdung von Gott. Wir müssen wieder lernen, warum und wofür wir leben; wonach und wozu wir streben. Wer flüstert uns die Antwort zu? Der Wind, der Wind? Brachtest ein himmlisch’ Kind?

»Der Wind bläst, und du hörst sein Sausen wohl« sagt Jesus im Gespräch mit Nikodemus (Johannesevangelium, Kapitel 3, Vers 8), den
Wind als Symbol für das Wirken des Heiligen Geistes gebrauchend;

Elisabeth in jungen Jahren, bis zum zehnten Lebensjahr als „Bastard” aus der Reihe der offiziellen Thronanwärter ausgeschlossen.
Ihr Fehler: als Mädchen, und nicht als erhoffter männlicher Thronerbe, geboren zu sein.
Die Verhaftung und Überbringung in den Tower von London stand ihr zu jener Zeit noch bevor. In den bedrückenden Wochen im Kerker, den drohenden Tod wegen angeblicher Mitwisserschaft an einem Komplott vor Augen, sagte sie:

»Vor Dir, O Gott, bekenne ich, dass ich keinen anderen Freund als Dich allein habe.«

und schweres Schneegewölk hing über den Türmen der Kathedrale von Westminster, als Elisabeth dort am 15. Januar 1559 mit 25 Jahren zur Königin von England gekrönt wurde. Der Golfstrom brachte eine frische Brise aus Südwest, die ihr den Rücken stärkte, als sie den Thron bestieg – zaudernd? Oh nein, erschaudernd eher, denn sie erspürte jegliche innere Regung, und war sie noch so gering, präziser und deutlicher als andere Menschen, und so auch den Hauch und Odem des Heiligen Geistes, den wir gemeinhin die Intuition nennen. Ihre sorgsam kultivierte innere Stimme war ihr der untrügliche Wegweiser durch gefährliche Zeiten, war sie doch von Machthabern umgeben, die sie selbst an Leib und Leben, und ihr Königreich – von höheren Mächten ihr anvertraut – mit vereinten Kräften zu vernichten drohten. Es war die blutige Zeit der Gegenreformation.

Dem kriegerischen Streit um den rechten Glauben konnte sie indess nichts abgewinnen: »Es gibt nur einen Christus, Jesus, einen Glauben. Alles andere ist eine Debatte über Belanglosigkeiten.« Allen Intrigen und äußeren Anfechtungen zum Trotz trat sie beherzt und entschlossen vor die Welt, denn sie sei »vielleicht kein Löwe, aber eines Löwen Junges, und habe eines Löwen Herz«.

Sie ließ keinen Zweifel daran aufkommen, was sie als ihre ureigenste Lebensaufgabe ansah: ihrem Volk als von Gott zu seiner gehorsamen Magd auserwählten Regentin zu dienen, und Sein Reich und Seine Herrlichkeit auf englischem Boden zu errichten und zu bewahren.

Die jungfräuliche Königin war also über den Sinn und Zweck ihres irdischen Daseins genauestens im Bilde. Und Sie lässt es uns wissen, in sorgsam ausgewählten, goldenen Worten lässt sie uns am Geheimnis ihres segensreichen Wirkens teilhaben; ein Weben und Streben, das England aus Staub und Asche in lichte Höhen und reine Luft emportrug, und uns wie ihrem Volk den Weg zeigte, das Fenster zum Paradies zu öffnen.

Zum besseren Verständnis der „Goldenen Rede” (die erst im Nachhinein so benannt wurde) sei kurz der konkrete politische Anlass, der zur letzten Amtshandlung Elisabeths führte, geschildert: nach einer Proklamation der Königin zur Revision der umstrittenen Monopole begehren Mitglieder des Unterhauses, bei Elisabeth vorzusprechen.

Der Dreißigste des Novembers 1601; ihre Majestät erscheint in Staatsrobe im Sitzungssaal von Whitehall, der Sprecher [Vorsitzender des Unterhauses] von Hofräten begleitet, zwischen Edelleuten und Bürgern des Unterhauses, 140 an der Zahl, zu Füßen ihrer Majestät huldigend, dass sie so gütig und unverzüglich ihre Wünsche vernommen hat, und bereit ist, auf sie einzugehen, wie sie der Anhörung im folgenden kundtut.

»Herr Vorsitzender,
Wir nehmen Ihrer Aller Erscheinen als Dankesgabe an uns entgegen; wisset, dass ich sie mit nicht geringerer Freude gutheiße, als Eure Lieben das Bedürfnis haben, mir solch ein Geschenk zu offerieren, und es mehr wertschätze als alle Reichtümer, die wir zu taxieren wissen – außer Ergebenheit, Liebe, und Dank, denn ich halte sie für unbezahlbar – und obwohl mich Gott hoch erhoben hat, betrachte ich doch dies als Glanz meiner Krone, dass ich mit Euren Lieben regiert habe.

Dass Gott mich zu einer Königin gemacht hat, lässt mich weniger frohlocken, als vielmehr eine Königin von solch dankbaren Menschen zu sein – und der Geringste unter Gott zu sein, Euch in Sicherheit zu erhalten; Euch vor Gefahr zu bewahren, ja, das Instrument zu sein, Euch von Schmach, Schande und Niedertracht zu erlösen; Euch von Knechtschaft und Sklaverei unter unseren Feinden fernzuhalten; von grausamer Tyrannei, und von gegen uns gerichteter ungezügelter Unterdrückung: all dessen besser zu widerstehen, honorieren wir wohlwollend Eure beabsichtigten Hilfen, und sehen darin vornehmlich eine Offenbarung Eurer Liebe und Herzensgüte gegenüber Eurer Herrscherin.

Von mir selber darf ich sagen, dass ich nie irgendeine gefräßige Raupe Nimmersatt war, noch ein unnachgiebiger Fürst, noch bislang ein Verschwender. Mein Herz hing nie an weltlichen Gütern aller Art, außer am Wohle meiner Untertanen. Was Ihr mir erweist, will ich nicht horten, sondern empfangen, um es Euch erneut zu erweisen; ja meine eigenen Besitztümer betrachte ich als die Eurigen, verwendet sie zu Eurem Wohle, und Eure Augen werden Anteil an Eurem Wohlergehen haben.

Herr Vorsitzender, ich möchte Sie und alle anderen bitten, aufzustehen, da ich befürchte, dass ich Ihnen noch mit einer längeren Ansprache zur Last fallen muss.

Herr Vorsitzender, Sie erweisen mir Dank, aber es ist an mir, Ihnen zu danken, und ich betraue Sie damit, dem Unterhaus meinen Dank abzustatten, denn wenn Sie mich nicht in Kenntnis gesetzt hätten, wäre mir versehentlich ein Irrtum unterlaufen, nur aufgrund mangelnder Information.
Nie gab ich in der Zeit als Königin meine Feder für irgendeine Bewilligung her, Vorwand und Anschein ausgenommen, die nicht im allgemeinen dem Wohl und Nutzen meiner Untertanen gedient hätte, außer einer privaten Zuwendung an einige meiner ehemaligen Bediensteten, die mir stets treu zur Hand gingen: Doch dass meine Bewilligungen zum Bekümmernis meines Volkes gemacht, und zur privilegierten Willkür unter den Zeichen unserer verbrieften Rechte, das wird unsere Hoheitliche Würde nicht dulden. Als ich dies erfuhr, hatte ich keinen ruhigen Gedanken, bis ich die Sache überarbeitet hatte, und solche Knappen, liederliche Personen, Missbraucher meiner Gaben, sollen wissen, dass ich es nicht erdulde.

Und Herr Vorsitzender, sagen Sie dem Haus von mir, ich nehme es überaus mit Dankbarkeit, dass das Wissen um diese Dinge über ihre Mitglieder zu mir gelangte. Und obgleich unter ihnen die erstrangigsten Mitglieder privat nicht davon betroffen sind, und deshalb in keinster Weise von Gefühlen des Grams zu sprechen brauchen, haben wir bereits vernommen, dass andere Ehrenmänner auch aus diesem Haus, als freie Menschen, sich ganz frei in der Sache geäußert haben, was uns wissen lässt, dass keinerlei andere Empfehlungen oder Interessen sie veranlasst haben, als nur die Absicht, die sie hegen, keine Herabsetzung unserer Ehre, und der Liebe unserer Untertanen zu uns, zulassen.

Den Pflichteifer, dessen Liebe daraufgerichtet ist, meinem Volke Linderung zu verschaffen, und dessen Herzen mit den unseren zu verknüpfen, nehme ich in fürstliche Obhut, hoch über alle irdischen Schätze hinweg. Ich achte die Liebe meines Volkes, mithin mehr als ich begehre, sie nicht zu verdienen: Und Gott, der mich hierher gesetzt hat, und mich über Euch stellte, weiß, dass ich mich selbst nie mehr achtete, als dass Euer Wohlergehen in mir bewahrt ward; doch welche Gefährdungen, welche Machenschaften, und welche Anfeindungen auch hinter mir liegen – einige unter Euch, wenn nicht alle, wissen es: doch nichts davon bewegt mich, oder ließ mich jemals erschrecken, denn es ist Gott, der mich erlöst hat. Und während ich dies Land regierte, habe ich mir stets den letzten Richttag vor Augen gehalten, um so zu herrschen, wie ich gerichtet werde und vor einem höheren Richter Rede und Antwort stehe; vor seinem Richtstuhl lege ich Fürsprache ein, dass nie ein Gedanke in meinem Busen genährt ward, der nicht auf das Wohl meines Volkes abzielte.

Und wenn meine fürstlichen Gaben missbraucht wurden, und meine Bewilligungen zum Schaden meines Volkes gegen meinen Willen und meine Absicht gereichten, oder wenn irgendwelche in Amt und Würden unter mir das, was ich ihnen anvertraut habe, missachtet, oder umgemünzt haben, so hoffe ich, bei Gott, dass sie ihre Schuld nicht in meine Hände legen.

Ein König zu sein, und eine Krone zu tragen, erscheint Ihnen ruhmreicher, als sie zu sehen, und folglich denken sie, es sei ein Vergnügen, sie zu tragen: was mich angeht, so liess mich der ruhmreiche Titel eines Königs ziemlich kalt, ebenso die hoheitliche Autorität einer Königin, da ich mein Vergnügen darin fand, dass Gott mich um seiner Wahrheit und Herrlichkeit willen zu seinem Instrument gemacht hat, und dieses Königreich gegen Ehrlosigkeit, Schaden, Tyrannei, und Unterdrückung zu verteidigen; doch sollte ich etwas davon mir selbst zuschreiben, oder meinem schwachen Geschlecht, so wäre ich nicht wert zu leben, und von allen unwürdigst der Barmherzigkeit, die ich aus Gottes Händen empfing; so Gott allein die Ehre! Ihm nur ist alles zu verdanken und zuzuschreiben.

Die Sorgen und Nöte einer Krone kann ich nicht angemessener vergleichen als mit den Schmerzmitteln eines gelernten Mediziners, mit einem Hauch aromatischem Duft parfümiert, oder zu bitteren, vergoldeten Pillen verwandelt, wodurch sie angenehmer, oder weniger widerlich gemacht werden; da sie in der Tat bitter und widerwärtig zu nehmen sind; und was mich angeht, waren es nicht Gewissensgründe, mich von der Pflicht, die Gott auf mich gelegt hat – seine Herrlichkeit zu behaupten, und Euch in Sicherheit zu bewahren – zu befreien; meine eigene Gesinnung sollte es befürworten, den Platz, den ich einnehme, für jemand anderen freizumachen, und glücklich zu sein, vom Ruhm der Taten befreit zu sein – da es nicht mein Verlangen ist, länger zu leben, noch länger zu regieren, als mein Leben und meine Herrschaft zu Eurem Wohle sein soll. Und obgleich Ihr viele Fürsten auf diesem Amtssitz gehabt habt, und haben werdet, die mächtiger und kluger waren, habt Ihr doch nie welche gehabt – und werdet sie nicht bekommen – die Euch besser geliebt haben.

Somit, Herr Vorsitzender, empfehle ich mich all Ihren ergebenen Lieben, Ihnen und Ihrem weiteren Gremium meiner besten Fürsorge, und bitte Sie, Herr Aufseher, Herr Minister, und Sie, meine Berater, dass Sie – bevor sich diese Ehrenmänner in ihre Lande verabschieden – sie alle zu mir geleiten, mir die Hand zu küssen.«

Mit Engelszungen sprach die Königin zum letzten Mal zu ihren Untertanen, derer sie sich in dienender Liebe und Fürsorge ein Leben lang angenommen hatte. Im Verzicht auf privates Glück fand sie in der Teilhabe am Geschenk des Lebens, das unter ihren Händen zum Wohle aller erblühte, ihre Erfüllung. Nicht von ungefähr treiben seit Elisabeths Regentschaft Blumen aus dem einst kahlen Baumstumpf im Abzeichen ihrer Familie.

Unter ihrer schützenden Hand erblühten Dichtung und Poesie, und verbreiteten im ganzen Lande ihren zauberhaften Duft. Die Regentin liebte ihren Shakespeare – schätzte Spenser und Marlowe – doch wirklich schwere Stunden überwand sie in Gesellschaft ihrer Herzenströsterin, der heiligen Cäcilia: Musik war ihr die Nahrung, die sie nie verzagen ließ. Beherrschte sie nicht virtuoses Lautenspiel, und ebenso das Virginal mit seinen elfenbeinenen Tasten? Doch mehr noch schätzte sie den Wohlklang menschlicher Stimmen, der ihr aus den „Ayres” eines John Dowland, oder aus den „Balets” eines Thomas Morley, liebevoll entgegenströmte (Hörbeispiel von John Dowland, Come Away, Come Sweet Love – zum Abspielen den Play-Button anklicken).

England hatte eine Herrscherin gesehen, wie sie wohl rarer kaum zu finden ist. So ist das nun einmal mit Edelsteinen höchster Güte. Und wies sie nicht den Weg, den nun bereits so viele gehen? Denn von sich selbst sprach sie als Mann, als König, und als Fürst: Rollentausch heißt die Devise; den Männern eine Prise Weiblichkeit – genieße es, oh Weib, zumal Dir es beschieden ist, die Hosen klug zu tragen. Wir Männer zwinkern derweil mit den Augen, und freuen uns schon auf die Wachablösung: das Ende der jahrtausende währenden Vorherrschaft des Mannes, und den Beginn einer neuen Ära – eines Miteinanders, das vom gegenseitigen Verständnis und von der Zuwendung der Geschlechter getragen sein wird. Vor diesem Hintergrund verliert das Jahr 2012 all seine Schrecken, vielmehr erfüllt und stärkt es uns in der Hoffnung, und im Vertrauen darauf, dass alles, was geschieht, zu unserem Besten ist.




• 2012 • Teil II - mein 17315. Tag


An dieser Stelle folgt die Fortsetzung des Artikels  • 2012 • Teil I  vom Freitag vergangener Woche, den Sie zum besseren Verständnis der hier folgenden Ausführungen zuerst lesen sollten. . . zu Teil I


. . . Was hat das alles denn nun mit dem Kalendersystem der Mayas zu tun?

ie untergegangenen südamerikanischen Hochkulturen der Inkas, Mayas und Azteken sind für uns heute immer noch ein großes Rätsel. Dokumente, die uns mehr über sie verraten könnten, gibt es nicht mehr — sie wurden im Zug der Missionierung der Mayas im 16. Jahrhundert verbrannt.

Präziser als ein Schweizer Uhrwerk:
das Kalendersystem der Mayas, ein Abbild des Kosmos.

Ganze 4 Handschriften existieren weltweit in Museen, die wichtigste davon in Dresden, der sogenannte Dresdener Codex. Zusammen mit Inschriften auf heiligen Bauwerken und Stelen, Bemalungen auf Kunstge-
genständen, und dem, was an Überlieferungen durch Nachkommen der Mayavölker vorhanden ist, müssen sich die Forscher mühselig ein Bild zusammensetzen.

Es würde hier viel zu weit führen, ins Detail zu gehen, zu komplex sind die Grundlagen ihrer hochstehenden Kultur, deren Mythologie auf das engste mit der langfristigen Beobachtung der Himmelskörper und den Erscheinungen in der Natur verzahnt ist. Ihr kosmologisch orientiertes Kalendersystem hat man entschlüsselt, und es beruht auf der Rotation unterschiedlicher Zyklen, die, sobald sie einen Durchlauf hinter sich haben, von vorne beginnen (der sich am Venusjahr ausrichtende Tzolkin-Kalender, 260 Tage, für rituelle Zwecke; der Haab-Kalender, 360 + 5 Ruhetage, für das gewöhnliche Sonnenjahr, und die „lange Zählung” für größere Zeiträume). Unendlich spinnen sich diese Zyklen fort, ob es die 52 Jahre andauernde „Kalenderrunde” ist, wo Tzolkin und Haab sich auf der kleinsten gemeinsamen Vielfachen wiedertreffen, oder gar der Zyklus der „langen Zählung”: 13 Baktun == 144.000 Tage x 13 == 1.872.000 Tage == 5.125 Jahre (zum Zyklus der „langen Zählung” lassen sich interessanterweise Analogien in anderen Hochkulturen nachweisen [Indien, jüdische Kabbala, usf.]).

Und genau am 21.12.2012 (andere Forscher sagen: 23.12.2012; sogenanntes Korrelationsproblem bei der Übertragung in unsere Zeitrechnung) endet nun der Zyklus der „langen Zählung”, der mit einem mythologischen „Schöpfungstag” am Anfang der Maya-Zeitrechnung begonnen hat, 3114 Jahre vor unserer Zeitrechnung.

Was also wird am 21.12.2012 geschehen? Der vielbeschworene Weltuntergang?

In den Medien liest man häufig, dass mit diesem Datum der Mayakalender zu Ende sei — und spekuliert damit zu Unrecht auf ein Ende der Welt; denn was dabei übersehen wird, ist, dass die Zyklen sich unendlich wiederholen — wie ein Rad, das sich weiterdreht, auch wenn es bereits einen vollständigen Kreisumfang zurückgelegt hat. Sie brauchen nur die Grafik weiter oben mit den rotierenden Zahnrädern zu betrachten, um das zu verstehen. 2012 wird lediglich der aktuell noch laufende Zyklus der „langen Zählung” abgeschlossen sein — und dann? —— beginnt ein neuer Zyklus. Punkt. Sie können sich entspannen.

Interessant ist, dass der Einschnitt am 21.12.2012 auch noch mit weit größeren Zyklen übereinstimmt — es beginnt ein neues „platonisches Jahr”, ein Zyklus, der sich ungefähr alle 26.000 Jahre wiederholt (aufgrund der Präzession der Erde [Pendelbewegung der Erdachse]); und als ob das noch nicht genügen würde, wird sich die Aktivität der Sonne (Sonnenfleckenzyklus) im Jahr 2012 auf einem Höhepunkt befinden.

Das Jahr 2012 spiegelt also eine ganz besondere Zeitqualität wieder, und stellt sozusagen einen Nulldurchgang im Rhythmus der schwingenden „kosmischen Uhr” dar; man kann das durchaus mit den Vorgängen einer Geburt vergleichen, die, ihrer Natur nach, mit Schmerzen — den Geburtswehen — verbunden ist.

Dass Turbulenzen mit einem derartigen Einschnitt einhergehen können, sollte nach dem Gesagten niemand mehr verwundern; das Alte muss dem Neuen weichen. Wie und in welchem Umfang es zu Erschütterungen kommen wird — und ob sie uns persönlich betreffen werden oder nicht — das bestimmen wir durch unser eigenes Verhalten; wir erschaffen uns mit unseren heutigen Entscheidungen die Realität, mit der wir morgen konfrontiert werden. Dieser Zusammenhang entspricht dem Prinzip von Ursache und Wirkung, und wird auch Kausalprinzip genannt.

Nur Mut und Gottvertrauen! Ein reinigendes Gewitter sorgt für einen strahlenden Himmel und einen klaren Horizont.

Wer weiterforschen möchte zum Thema, nachfolgend zwei Verweise, die mich persönlich angesprochen haben:

Das Johanneslicht von Johannes Friede

Abschließend sei gesagt, dass nur positive Neugier zur Quelle getragen wird – und die Antwort kommt immer, wenn nur die Sehnsucht nach Wahrheit brennend Dein Herz durchflutet. Wünsche, und Du darfst wissen! Aber wisse, dass Wünschen können die Eigenschaft des Selbstlosen ist, der allen Egoismus überwunden hat.




• 2012 • Teil I - mein 17312. Tag


ir schreiben heute Freitag, den dreizehnten — einen besseren Starttag hätte sich Hollywoods Starregisseur Roland Emmerich für sein neuestes Werk » 2012 « gar nicht wünschen können. 158 Minuten Weltuntergang, Emotionen, geballte Effekte, dass einem der Atem stockt — die Vernichtung von Los Angeles durch ein gewaltiges Erdbeben mitinbegriffen. Liegt  ·H·O·L·L·Y·W·O·O·D·  nicht mitten in Los Angeles?

Das Jahr 2012 erfordert GOTTVERTRAUEN, nicht Furcht und Angst.

Das scheint
den Filmprodu-
zenten, der an-
scheinend über nahezu unbe-
grenzte Mittel verfügt, nicht
zu irritieren. Immerhin wird ihm sein aktu-
ellstes Werk, dessen Pro-
duktion 200

Millionen US-Dollar verschlungen hat, gewaltige Einnahmen bescheren. So kann er sich davon mit Leichtigkeit ein Ticket reservieren lassen — für einen Platz auf einer der Rettungsarchen, die in dem Film einem verschwindend kleinen, zahlungskräftigen Teil der Menschheit zur Verfügung stehen.

Scherz beiseite, es geht hier beileibe nicht um das Los des Filmemachers, einem gebürtigen Schwaben, sondern um die Botschaft, die hinter dem Jahr 2012 steht. Spirituell ausgerichtete Menschen beschäftigen sich schon lange mit diesem Thema, doch nun drängt es auch rasant in alle Medien, und erreicht somit eine breitere Öffentlichkeit. Das ist gut so, denn es rüttelt uns zur rechten Zeit aus unserem Dämmerschlaf, und zwingt uns zur Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen, die sich dahinter verbergen.

Steht der Weltuntergang, wie ihn so viele propagieren, unmittelbar bevor? Darüber wird, wen wundert’s, fleißig spekuliert, es wird gewarnt, und natürlich auch verharmlost. Bei Suchbegriffen wie 2012, Mayakalender, Polsprung oder Aufstieg der Erde wird man von Treffern geradezu erschlagen. Wenn ich darüber recherchiere, so fühle ich mich hernach vollkommen ausgelaugt, unruhig und verwirrt. Mir hilft das, was man lesen kann, nicht im geringsten weiter. 1000 Menschen, 1000 Behauptungen. Wer hat Recht? Ein bißchen der, ein bißchen der andere?

Was mir wirklich hilft und mich innerlich stark macht, ist einzig und allein das Vertrauen, wie es von einem kleinen Kind normalerweise seinen Eltern entgegengebracht wird. Es fühlt sich geborgen an der Hand des Vaters, fühlt sich geborgen in dem Schoß der Mutter, obwohl es wenig noch vom Leben erst versteht. So wende ich mich in der Not an meinen Schöpfer; spüre eine Energie mich sanft durchströmen — sie schenkt mir neue Kraft und Lebensmut.

Berechtigt ist die Frage schon, ob ich mir Sorgen machen sollte. Denn das Magnetfeld unsrer Erde ändert sich, wird schwächer, und — die Sonnenturbulenzen nehmen zu. Wird es zum Polsprung kommen? Gerät die Erdachse aus ihrem Lot? Erinnerungen an Atlantis werden wach. Die Wellen schlugen hoch, damals, vor vielen tausend Jahren, wird es bald wieder soweit sein? Es will im Herz nicht ruhig werden. Sollt’ ich vielleicht mein’ Heimstatt fliehn, und höhere Gefilde suchen? Survivalpackage buchen? Ein Schlauchboot ordern, Schwimmweste und Angel gleich dazu?? »Nein, nein, mein Kind, das brauchst du nicht, tu, was du tun sollst, heißt die Pflicht.«

Mein Konfirmationsspruch kommt mir wieder in den Sinn: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.” Zum ersten Mal in meinem Leben verspüre ich Dankbarkeit dafür, dass mir ein Pfarrer vor langer Zeit diese Verse aus Psalm 139 mit auf den Lebensweg gegeben hat. Ich bleibe also hier. Kein Survivalpaket, keine Schwimmweste. Ich sollte etwas ganz anderes tun: von ganzem Herzen um DEINE Führung und Beistand bitten — bitte, bitte, lass mich nicht alleine! Sag mir, was ich tun soll, Schritt für Schritt. Ich bin so elend und verloren ohne DEINE Hilfe, wie oft musste ich das erfahren, wenn ich auf eigne Faust durchs Leben ging. Ich rufe in die Dunkelheit hinein, immer wieder, doch es kommt nicht umgehend eine klare Antwort. Dafür kommen Gefühle — und wie! Einem warmen Wasserstrahl gleichend schießen sie durch mein Sonnengeflecht, stärken mich, richten mich auf — und lassen mich vollkommen ruhig werden. Meine hin- und herkreisenden Gedanken flattern auf und davon, und Klarheit bemächtigt sich meiner. Danke, das tut wirklich gut.


Der Regisseur von » 2012 «:
wieviel Wahrheit birgt der Film?
Foto: Franz Richter (CC-Lizenz)


Ein Herz und eine Seele: Padre Pio, Franz von Assissi — so sieht der gute Hirte aus.

Der Film schürt Ängste, zweifellos. Doch Angst hat man vor dem, was man nicht kennt – die Zukunft ist es, und die eigne Seele, die sich in Schweigen hüllen. Da ist es hilfreich, Sinn und Wesen unsres Daseins besser zu verstehen. Was sagt Padre Pio hierzu, aus ureigenster, leidvoller Erfahrung heraus? (er erlebte aufgrund seiner Stigmata unsagbare Schmerzen, insbesondere jeden Freitag zur Kreuzigungsstunde Jesu, als er, wie er sich selber äußerte, »Golgatha von neuem durchlitt«)

»Man schreibt mir Wunder, Prophezeiungen, Bilokationen, Wundmale usw. zu. Doch ich war nichts weiter als ein unwürdiges Werkzeug des Herrn. Ohne himmlischen Regen bringt die Erde nur Disteln und Dornen hervor. In irgendeiner Form muss sich Jesus irgendeiner Seele bedienen, um der Welt sein Dasein und seine Allmacht zu beweisen. Vielen Seelen hat der Herr viele Gnaden gewährt; dann aber hat er sie zurückgenommen, denn er will, dass man sich ihrer würdig erweist. Der Same muss spriessen. Das Erdreich muss fruchtbar sein.

Man muss Gott, der anklopft, hereinlassen. Wenn man Ihm aber die Herzenstür nicht grossmütig auftut . ., geht er vorüber . . ., wird er nicht Wohnung nehmen. Man muss Bereitschaft zeigen. Das ist Pflicht. Alles übrige tut er, und er tut es gut. Die Seele aber, die von Gott heimgesucht werden will, muss sich vom Lärm der Welt zurückziehen. Der liebe Gott hat mich gefunden . . . in der Einsamkeit und im Gebet. Er hat an meiner Herzenstür geklopft, und ich habe ihn aufgenommen, überzeugt, dass es meine Pflicht sei, Gott, der mich erschaffen hat, zu empfangen.

Gott zu lieben ist die höchste Lebenspflicht! Und das habe ich schon als Kind verstanden, wie es auch heute noch Kinder verstehen, die die Welt noch nicht verdorben hat.«
Quelle: Padre
Pio spricht zur Welt

Die Seele strebt als lichtes Wesen nach allumfassender Liebe und Geborgenheit. Die Umbrüche, die derzeit anstehen, bereiten uns darauf vor, mehr und mehr das zu überwinden, was uns von der allumfassenden Liebe trennt: das Kreisen um das eigene ICH, mit den vielfältigen Spielarten von Selbstsucht und Habgier. Wer in seinem Handeln überwiegend auf persönliche Vorteile bedacht ist, kann diese nur auf Kosten anderer erreichen. Und schon trennt sich derjenige von der Ganzheit und Fülle des Lebens, die doch ALLE umschließen möchte. Wir sorgen mit selbstsüchtigem Verhalten für Trennung und Polarität, und erschaffen uns damit auf der Erde erst die Realität, unter der so viele leiden. Paradies auf der Erde kann sich also nur dann entwickeln, wenn wir unser kleines EGO über Bord werfen. Hinein ins Meer damit, dann haben wir es los! Falls es zu dramatischen Überflutungen kommen sollte, so wird Ihnen dies um so leichter fallen.

Der 21.12.2012 ist nicht das Datum für den Weltuntergang, sondern ein markanter Einschnitt in der Entwicklung des Universums. Es steht im Zentrum der chaotischen Übergangszeit, in der wir momentan leben, und markiert die finsterste Stunde der Nacht (diese finsterste Zeit des Egoismus, der Selbstsucht und der Amoral wird noch einige Zeit dominieren), aus der die neue Zeit dann allmählich ans Licht tritt. Wenn die große Reinigung abgeschlossen sein wird (IV 2013?), dann werden sich zunehmend die guten, seelischen Werte ausbreiten, und mehr und mehr Frieden und Geborgenheit werden an die Stelle von Streit, Habgier und Selbstsucht treten. Wir leben mitten im Zentrum dieser Entwicklung, die längst schon begonnen hat, und bauen mit am D-A-CH einer neuen Welt (sofern wir es wollen): es ist eine Freude, zu sehen, wie das Fundament langsam, aber beständig wächst, so dass es mit der Zeit auch auf andere Länder und Kontinente ausstrahlt — und immer mehr Menschen positiv beeinflusst.
Fortsetzung siehe Teil II