er Sommer hat sich eingestellt, der Frühling sich verabschiedet – mit Glanz und purpurnen Wolken, wie ich es selten sah. Der ganze Tag wechselhaft, die Sonne wie hinter einer Milchglasscheibe versteckt, doch kurz vor 21:00 Uhr reißt ein schmaler, tiefstehender Wolkenstreifen auseinander, und gibt das warme Licht der hinter den Bergen versinkenden Sonne frei. Nur für wenige Minuten taucht es wie ein Scheinwerfer die Naturbühne in einen goldenen Firniß, intensiviert das Spiel der Grüntöne von Blättern und Gräsern, betont die Konturen von Blüten und Sträuchern, und lässt das Rot der Rosen fast fluoreszierend erglühen. Ich kann mich gar nicht satt sehen. Es ist, als ob man die Farben atmen kann. Was ist Glück? Ich hab’ es gesehen.
Schlagwort „Dankbarkeit”
Geschenk des Tages, Lektion 5 – mein 17164. Tag
Donnerstag, 18. Juni 2009erade eben: ich entdecke eine Datei, die ich schon einmal überarbeitet und in der Datenbank abgelegt hatte, und sehe, dass die alte, falsche Version veröffentlicht ist. Das gibt’s doch nicht! Eine Stunde Überarbeitung, Neuformulierung und geistige Strapazen für die Katz! Grübel, grübel, ich durchsuche das Archiv, finde die überarbeitete Version nicht mehr. Dann, der Lichtblitz! Mein treuer Diener, ein kleiner Robot, hat nicht geschlafen. Er dupliziert tausende von Dateischnipseln im Hintergrund, bei jedwedem Abspeicherungsvorgang. Clever! Ich benötige ihn sehr selten, doch wenn man ihn mal braucht – genial! Jetzt noch die Dateischnipsel nach bestimmten Keywords durchsuchen lassen, in der Hoffnung und Erinnerung, dass ich ein zutreffendes für das, was ich geschrieben hatte, für die Suche finde. 11 Treffer, aha… der letzte Treffer ist der Richtige! So ähnlich muss das sein, wenn man im Lotto gewonnen hat. Zwar keine sechs Richtigen, aber ein Richtiger. Das genügt, mehr brauche ich nicht. Ich bin gerettet, Dankeschön . . . womit habe ich mir das verdient?
Geschenk des Tages, Lektion 2
Dienstag, 26. Mai 2009urch unser Tal hindurch führt ein Radweg, immer schön am Fluss entlang, eine Strecke, die ich oft fahren muss. Schön geteert und ausgebaut – bis auf die Kilometer, die ich eben häufig zu fahren habe; grober Schotter erschwert dort das Treten, besonders im Winter und bei Nässe. Gestern abend dann, große Überraschung! Auf dem Nachhauseweg radle ich an Dampfwalze und Teermaschine vorbei, der Radweg wird vollends ausgebaut! Welche Freude! Das macht das Leben leichter. Jetzt spüre ich, was Dankbarkeit ist. Ein schönes Gefühl.
Wundermittel Augen, Lektion 1
Dienstag, 5. Mai 2009ennt ihr das? Stundenlange PC-Sitzungen, der Bildschirm verschwimmt vor den Augen, Feuerräder kreisen umher, Tränenflüssigkeit entströmt den geröteten Augenhöhlen… und es gibt kein Entkommen – morgen wieder das selbe Spiel. Die Folgen sind bekannt: Netzhautblutungen in fortgeschrittenem Alter, grüner und grauer Star, Verlust der Sehkraft bis zur fortschreitenden Erblindung. Was tun? Ich möchte meine Augen nicht verlieren. Was tröstet meine Augen? Augentrost, jawohl! Ein altes Heilkraut – mich wundert vor allem, wie man vor hunderten von Jahren ohne Bildschirmarbeit und Fernsehgeräte darauf kommen konnte, dass dieses Pflänzchen Balsam für überanstrengte Augen ist; Dank an dieser Stelle den elaborierenden Klosterfrauen mit ihrer ausgeprägten Intuition, stellvertretend sei hier die gute Hildegard von Bingen genannt. Augentrost, Anwendung: das Kraut gibt es in jeder Apotheke, ein Teelöffel in wenig Wasser sanft und kurz aufköcheln, abseihen, auf ein Tuch gießen und als Kompresse mindestens zwei Minuten über die Augen legen; eine Augenbadewanne füllen, abwechselnd auf die Augen setzen, die geöffnet bleiben und nach allen Richtungen kreisen. Außerdem habe ich mir angewöhnt, in Entspannungspausen ein kleines Handtuch über die geschlossenen Augen zu legen, damit es richtig dunkel (schwarz!) wird, und die Augen besser entspannen können.