• Die Zeichen erkennen •



Erdbeben Japan, Atomkrise:

Viel wichtiger, als im Leid zu verharren, ist es, danach zu trachten, die übergeordneten Zusammenhänge der Geschehnisse zu verstehen und sie als Geschenk zu betrachten (auch wenn dies zunächst schwerfallen mag, aber sie initiieren die notwendigen Anstöße zur positiven Veränderung von uns SELBST). Wer die Vorgänge versteht, kann die erforderlichen Konsequenzen daraus auch ziehen. Für uns bedeutet das vor allem, dass wir die Augen für die wahren Werte öffnen, und uns bemühen, zu erkennen, um was es im Leben wirklich geht. Carpe Diem: » Nutzt eure Lebenszeit für das Wesentliche!«

». . . du wirst ausbrechen zur Rechten und zur Linken,
und dein Same wird die Heiden erben
und in den verwüsteten Städten wohnen. . . 
 
Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen;
aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln.
Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns
ein wenig vor dir verborgen,
aber mit ewiger Gnade will ich mich dein erbarmen,
spricht der HERR, dein Erlöser.
Denn solches soll mir sein
wie das Wasser Noahs,
da ich schwur, dass die Wasser Noahs sollten
nicht mehr über den Erdboden gehen.
Also habe ich geschworen,
dass ich nicht über dich zürnen
noch dich schelten will.
Denn es sollen wohl Berge weichen
und Hügel hinfallen;
aber meine Gnade soll
nicht von dir weichen,
und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen,
spricht der HERR, dein Erbarmer.
 
Du Elende, über die alle Wetter gehen,
und du Trostlose, siehe,
ich will deine Steine wie einen Schmuck legen
und will deinen Grund mit Saphiren legen
und deine Zinnen aus Kristallen machen
und deine Tore von Rubinen und
alle deine Grenzen von erwählten Steinen
und alle deine Kinder gelehrt vom HERRN
und großen Frieden deinen Kindern.«
 

 
 
So spricht der Prophet Jesaja, Kapitel 54

Was unterscheidet den Menschen vom Elefanten?

Der Mensch vergisst sehr schnell, im Allgemeinen. Das hat durchaus sein Gutes, wenn es ums Vergeben geht. Doch wenn es darum geht, aus Geschehenem zu lernen, so ist ein Gedächtnis, wie es Elefanten zugeschrieben wird, gar mehr als hilfreich. Gut 50 Jahre ist es her, dass Albert Einstein seinen Seelenfreund Albert Schweitzer dazu drängte, die Weltöffentlichkeit vor den Gefahren der Atomspaltung zu warnen. Viele führende Wissenschaftler schlossen sich alsbald an. Wer erinnert sich noch an Schweitzers „Ein Wort an die Menschen”, eine Aufnahme aus dem Jahr 1964, auf der die Stimme des großen Menschenfreunds eingefangen ist? Schweitzers Wort hatte Gewicht. Schließlich war er eine moralische Instanz – mitten in der Zeit des kalten Krieges. Einstein in einem Brief an Schweitzer: »Man sieht, dass Ihr stilles Vorbild eine tiefgehende Wirkung auslöst. Darüber dürfen wir uns alle freuen . . .«

Doch so schnell, wie wir die verheerenden Naturkatastrophen unserer Tage verdrängen und vergessen, so rasch nahmen die mächtigsten Nationen der Welt ihre Atomtests wieder auf. Wissenschaft und Technik triumphierte. Und damit der Verstand. »Alles unter Kontrolle!« Doch wenn eines sicher ist, dann dies: jede getroffene Entscheidung zeitigt entsprechende Folgen, auch wenn sich das manchmal erst nach Jahrzehnten offenbart.

Die Kausalkette wirkt unausweichlich, nicht nur in den Alltagsgeschehnissen des einzelnen Menschen, sondern auch in der Summe des die jeweilige Individualität umschließenden Organismus, sei es das Schicksal einer ganzen Nation, eines übergeordneten Kontinents – oder letztendlich global betrachtet: das Los der ganzen Welt. Einst erbebte der Meeresboden im Pazifik durch menschliche Hand (die letzten publik gewordenen Atomtests erfolgten 1996), jetzt erzittert er vor der Hand Gottes. GOTT IST LIEBE. Doch was der Mensch gesät hat, das muss er ernten: Tod und Zerstörung allerorten.

Die Warnung des Universalgenies Walter Russell schlug man lang genug nun in den Wind. Sein Wissen hielt einstweilen sich verborgen, und machte sich auch keine Sorgen: denn nie kann etwas, das dem Menschen hilft, verloren gehen. Es wird sichtbar, wenn wir reif dafür sind, es für wahr zu nehmen. Allmählich öffnen wir die Augen, jetzt, nach mehr als 50 Jahren. Russells kongeniale Abhandlung zum Wesen der Radioaktivität (PDF-Auszug) stammt aus dem Jahr 1957! Und sie lässt uns die Vorgänge, die nun Japan und uns Menschen auf der ganzen Erde erschüttern, in einem völlig neuen Licht sehen und begreifen.

Japan ist eine hochentwickelte Nation, vielleicht die am höchsten technisierte, mit der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt. Wohlstand prägte den Lebensalltag. Mehrere zehntausend Überhundertjährige beherbergt das Land. Doch der Mensch wird träge, wenn es ihm zu wohl in seiner Haut wird – ob in Ost oder in West, das ist sich gleich. Die Seele verkümmert, sie verschwendet ihre Lebenszeit für unwesentliche Dinge. So verbraucht sie sinnlos ihre Lebensenergie, die sie von der übergeordneten Macht im Universum zum Lernen und zur Entfaltung der ihr innewohnenden Werte erhalten hat. Allein nur das Ausmaß der materiellen Schäden solcher Naturschauspiele lässt erahnen, wie gewaltig das Energiedefizit sein muss, das sich ein Großteil der Menschheit aufgebürdet hat. Das Positive daran ist: wir können uns im Spiegel solcher Ereignisse in unserem eigenen Verhalten überprüfen und erkennen. Denn weder Gott, noch Jesus Christus, noch alle im Universum wirkenden Lebensgesetze wollen uns richten, sondern vielmehr unterrichten: das ist ein kleiner, aber feiner – nein, das ist ein gewaltiger Unterschied! Das Mittel, mit dem wir seelisch unterrichtet werden, ist die Tagesschule.

Gott ist eine liebende Macht, planend, helfend, heilend, seit Anbeginn seines Wirkens, bis in alle Ewigkeit. Japan zählt zu den seelisch fortgeschrittensten Nationen der Welt. Die Japaner haben, wie die Deutschen, nach dem zweiten Weltkrieg ganz von vorne anfangen müssen. Das macht die Menschen tapfer, dankbar, demütig und dennoch stark – zum leuchtenden Vorbild für alle anderen Nationen.

So heißt es wieder einmal neu beginnen, bei sich selber, Schritt für Schritt, ganz ohne irgendwelche Erwartungen. »Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt, und der uns hilft, zu leben . . .« Hermann Hesses Werk knüpfte ein geistiges Band zwischen der deutschen und der japanischen Seele. Und so stehen wir in unserem Denken, Fühlen und Handeln dem japanischen Volk viel näher, als wir es wahrhaben wollen. Vielleicht verstehen wir jetzt besser, dass alles, was geschieht, auch wenn wir es Katastrophe nennen, zum Geschenk wird, wenn wir es nur recht betrachten. Gott muss den Boden bereiten, aus dem die neue Erde und der neue Mensch hervorgehen kann. Und niemand kann uns besser unterweisen, auch wenn es Gott, dem Urquell allen Lebens, unendlich viel lieber wäre, auf derart dramatische Schulungsmaßnahmen verzichten zu können. Doch das liegt allein an uns, Gott fordert uns heraus: wir sollen seiner Weisung folgen. Und seine Weisung vernehmen wir, wenn wir auf seine Stimme – unsere Intuition – hören und sie zum alleinigen Maßstab unseres Handelns machen. Dann stehen wir in seiner Hand, und Schutz erfährt das ganze Land.

Was folgt daraus? Wir müssen uns entwickeln und verändern, zum Positiven hin, denn jeder Einzelne – Du und ich, alle formen wir das Schicksal dieser Welt!




• Jungbrunnen •


„Es ging ein Mann im Syrerland,
führt’ ein Kamel am Halfterband.
Das Tier mit grimmigen Gebärden
urplötzlich anfing, scheu zu werden,
und tat so ganz entsetzlich schnaufen,
der Führer vor ihm mußt entlaufen.
Er lief und einen Brunnen sah
von ungefähr am Wege da.
Das Tier hört er im Rücken schnauben,
das musst ihm die Besinnung rauben.
Er in den Schacht des Brunnens kroch,
er stürzte nicht, er schwebte noch.
Gewachsen war ein Brombeerstrauch
aus des geborstnen Brunnens Bauch;
daran der Mann sich fest tat klammern,
und seinen Zustand drauf bejammern.
Er blickte in die Höh, und sah
dort das Kamelhaupt furchtbar nah,
das ihn wollt oben fassen wieder.
Dann blickt er in den Brunnen nieder;
da sah am Grund er einen Drachen
aufgähnen mit entsperrtem Rachen,
der drunten ihn verschlingen wollte,
wenn er hinunterfallen sollte . . .”

Wer kennt sie nicht, diese Parabel von Friedrich Rückert, die uns das menschliche Dasein zwischen Leben und Tod im Symbol des Brunnens vor Augen führt?

„Du bist’s, der zwischen Tod und Leben
am grünen Strauch der Welt musst schweben . . .”

hören wir den Dichter im zweiten Teil der Parabel sagen.

Schöne Aussichten! Geboren, um dem Tod entgegenzugehen. Alle Menschen müssen sterben. So instruiert man uns seit nunmehr zwei Jahrtausenden. Warum denn nur? Ist Jesus Christus denn nicht auferstanden von den Toten? Nun, so wie Jesus, so kanns keiner. Aber, mit Verlaub, was ist dann mit Methusalem, um einen nur zu nennen, der dem Tode für fast tausend Jahre von der Schippe sprang?

Nun, die Forschung forscht einstweilen nach Methusalemens Genen, doch wir rücken Friedrich nah – was denn da . . . – nun, mit den Brunnen wirklich g’schah . . .

„Wenn al-le Brünn-lein flie-ßen, so muss man trin-ken . . .” Eine einfache Weisheit legt uns dieses Volkslied aus dem 16. Jahrhundert in den Schoß, doch diese Weisheit zu beherzigen, damit tun sich viele Menschen schwer – Menschen, die am Brunnenstrauche hangen, bangend sind vom Tod umfangen – anstatt zu trinken, wenn die Brünnlein fließen. Hat es vielleicht damit zu tun, dass wir so wenig singen? Kein Volk auf dieser Welt verfügt über einen reicheren Liederschatz als das deutsche.

„Ich hört ein Bächlein rauschen
wohl aus dem Felsenquell,
hinab zum Tale rauschen
so frisch und wunderhell.
 
Ich weiß nicht, wie mir wurde,
nicht, wer den Rat mir gab,
ich musste auch hinunter
mit meinem Wanderstab. . . .”

 
Deutsches Liedgut, Nummer Zwei: „Wohin?” von Wilhelm Müller, berühmt geworden in der Vertonung durch Franz Schubert.

Methusalem hört’s rauschen, und er folget ihm – dem klaren, hellen Wasser – ursprünglich rein, so wie die Stimme tief in ihm, die ihn an wundersame Plätze rief.

Eindrücke von Bad Gams
(Großansicht durch Klick)

Bad Gams! Da haben wir’s. Der Vorrede ist es nun genug. Wir kommen zu des Pudels Kern.

Kindheitserinnerungen werden wach. Angenehme und Unangnehme – wie beispielsweise die Schelte meiner Eltern, nachdem ich auf dem Eis des Parkbrunnens kläglich eingebrochen war – und das ausgerechnet zu Ostern, am Tag der Auferstehung des Herrn. Das war anno 1969, als die Winter noch Winter waren, und Bad Gams in der Steiermark nicht Bad Gams hieß, sondern schlicht und ergreifend: Gams am Gamsgebirg. Die Eisenheilquellen hatte Herr Kipper senior zwar bereits zwölf Jahre zuvor auf seinem Grundstück entdeckt und angebohrt, doch da die Gamser Uhren noch bedeutend gemächlicher als anderswo ticken – und das gilt heutzutage unvermindert fort – so dauerte es noch ein ganzes Weilchen, bis man das beschauliche Örtchen in den Adelsstand erhob: Prädikat besonders wertvoll; erlauchter offizieller Adelstitel für das eisenhältige Gesundheitswässerchen: Bad Gams (seit 1982). Bis heute sind die Quellen auf Herrn Kippers Grund ein Geheimtipp geblieben, doch langsam wird es Zeit, Dornröschen aus dem tiefen Schlafe wachzuküssen.

Auf jeden Fall: die Schelte meiner Eltern war berechtigt, doch da es nun einmal geschehen war, so versuchte ich es um so rascher zu vergessen. Es gab noch so viel zu entdecken, in und um Bad Gams herum! Erinnerungen verblassen durch die Jahre, doch das Wohlgefühl heimatlichen Geborgenseins, das blieb mir allezeit erhalten. Und ein Eindruck prägte sich mir unauslöschlich ein: der sonderbare Geschmack im Mund, wenn wir dreimal am Tag in der Trinkhalle des Kurhotels die Michelquelle hinunterkippten – Herr Doktor Kipper möge mir diesen Ausdruck verzeihen – doch machten wir nicht seinem Namen reichlich Ehre? Als eiserne Ritter kehrten wir alsbald nach Hause zurück, voll Tatendrang und mächtig Energie anbei. Prompt kehrten wir im nächsten Jahre wieder, auf gings zur Sommerfrische nach Bad Gams. Gewandert wurde, und gekippert, und wie es meinem Herrn Vater gelang, trotz familiärer Bande seinen Skizzenblock zu füllen, das macht mich heute noch erstaunen.

Heute bin ich meinem Vater von ganzem Herzen dankbar, dass er mich nach Bad Gams mitgenommen hat. Ein unbezahlbares Geschenk, das mich für mein weiteres Leben viel tiefer geprägt hat, als mir bisher bewusst war. Und ich bin nicht der einzige, der den Wert von Bad Gams als heilkräftigem Jungbrunnen erkannt hat. Mehr und mehr Menschen werden die Augen geöffnet, und sie beginnen zu erahnen, was der Schöpfer an diesem Orte geschaffen hat. Wie lieblich sind doch seine Wohnungen!

Freude und Harmonie in einem gesunden Körper!

Was wären unsere Talente, wenn wir sie nicht mit anderen teilen würden?

Die Welt wär’ trist und grau.
Drum Kind, wach auf, sei schlau!
Geh’ hin, wo gute Menschen weilen,
sie freuen sich am Freude teilen.
Die Sonne lacht dir ins Gemüt,
wenn um dich her Gesundheit blüht!
Du kannst nicht anders, als gesunden,
wenn Eisenquellen frisch dir munden.
Wo Liebe ist, da ist gut sein,
die Kippers laden -herzlichst- ein!




• Symbole V - „Sackgassen” •


ommt heute nicht der Nikolaus? Da geht er schon, von Haus zu Haus. Knecht Ruprecht, sein Gehilfe, stapft schnaufend durch den tiefverschneiten Tann, mit einem Sack voll guter Gaben auf dem Rücken; für Kinder ein Entzücken, für die Artigen, versteht sich. Mandarinen, Pfeffernüsse, Honigkuchen zum Versuchen, und der Rute strenge Knute? Die ist für die bösen Buben, für den Max und für den Moritz. Wenn es poltert an der Türe, ist’s soweit. Es kommt der Herr der Herrlichkeit. Wie treten wir ihm nun entgegen? Was wir vertan, wird uns zum Fluch. Was wir getan, im Guten, wird zum Segen. Den Knecht kann nichts bewegen. Still steht er da, das Büchlein in der Hand, und liest mit ernster Miene.

Ein Sack voll Gassen hat man ausgestreut, als Gott die Erde schuf. Sein’ Dienerschaft hat sie gebaut, und prächtig glänzt und glitzert’s in den Gassen durch die hellerleucht’te Nacht. Das Auge ist geblendet von der Zier, das freut das frevelhafte Tier. Die Zahlen, die ihm zugewiesen sind, dem alten Drachen, sind bekannt: »dreimal die sechs«, schallt es durchs Land. Was hat die 8-8-8 hingegen uns zu sagen? Das ist das Ende aller Plagen. Lässt uns getrost die Liebe wagen, denn 8-8-8 heißt: Christ, der Herr. Die ∞-∞-∞ heißt Ewigkeit, die 6-6-6 vergeht im Leid – so wie der Weihnachtsbaum im Festtagskleid, der in der warmen Stube seinem Untergang entgegensieht. Ein Häufchen Asche wird man streuen, in den weißen, reinen Schnee, doch gedenken – nein – das wird man seiner nicht.

Zahlensymbolik 6-6-6

Symbol 6-6-6:
Die gesamte Schwingungsenergie geht nach unten, und verliert sich im Reich des Materiellen (Sackgasse). Das Tier mit der Zahl 666, von dem Johannes in der Offenbarung spricht, weist auf das goldene Kalb hin, das (noch) die Welt regiert, und dem die meisten Menschen dienen.

Symbol 8-8-8:
Die Überwindung der Kluft zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt wird durch das liebende Christusbewusstsein möglich. In Jesus Christus hat es bereits sichtbar Gestalt angenommen. Seine Schwingungsenergie ist vollkommen ausgeglichen, und vermag deshalb ewig zu existieren.

Symbol 9-9-9:
Der Gegenpol zu 6-6-6; die gesamte Schwingungsenergie drängt himmelwärts, der geistigen Welt entgegen. Die 9-9-9 symbolisiert spirituelle Entwicklung, wie sie dem Wesen der Seele entspricht. Das richtige Wünschen und Bitten hilft, Sackgassen zu vermeiden.

Und irgendwann wird Neuschnee auch die letzte Asche decken, allein, bis dahin nutzen wir die Zeit: denn Lebenszeit ist kostbarer als alles Gold, und Sackgassen lauern an allen Ecken, um uns von unseren Zielen abzubringen. Wohl dem, der Sackgassen erkennen und sicher zu vermeiden vermag! Denn bunter wird er, und verlockender, der Irrgarten, an jedem Tag.

Die Hilfe kommt von oben, als himmlisches Geschenk: die Führung ist’s, Intuition genannt. Wenn sie dann, höchst entwickelt, in uns wohnt, so hilft sie uns präzise, Lug und Trug und Halbwahrheiten zu enttarnen. Wahrheit lässt sich nicht umgarnen! Doch wie kommst Du nun – was kannst Du tun – zu einer unfehlbaren Führung?

Indem Du übst. Gott meint es gut mit Dir, und stellt hinein Dich in die Mitten, in das Gewirr der Straßen dieser Welt, in dem Du erst einmal die Orientierung verlieren wirst. Blindlings stolperst Du drauf los, nach links, nach rechts, nach vorn, nach hinten, und so ist es nicht verwunderlich, wenn Du auf Deiner Lebensbahn in Sackgassen gerätst. »Erinnere Dich! Die Führung! Wo bist du denn, Intuition?« Sie lässt sich nicht erst lange bitten, doch spricht sie leise, und sehr weise. Wer Ohren hat, der höre sie! Sie weist uns wieder auf den rechten Weg. Fragen heißt Erwachen – aus dem Dämmerschlaf, in den der Mensch versinkt, wenn er gar zu bequem sich’s eingerichtet hat. Zum ernsthaften Problem wird eine Sackgasse erst dann – wenn man sie nicht bemerkt.

Deshalb gibt es ja auch dieses Zeichen: roter Balken, weißer Weg – auf blauem Grund. Der rote Balken steht dem weißen Weg entgegen; er verhindert, dass wir weiterschreiten können. Und was sagen uns die Farben? Blau, das ist der blaue Planet – unsere Erde als Schulungsebene, wie sie von der höheren Macht im Universum geplant wurde; weiß, das ist die Farbe der Weisheit, der Unschuld und Reinheit, des göttlichen Lichts auf dem Weg unseres Lebens. Und Rot? Das ist der Blutzoll, den wir dem Rachen jenes Drachen opfern, den wir gut kennen sollten: das gefräß’ge Tier, dem die 6-6-6 auf die Stirn geschrieben steht.

Wer die Zeichen zu lesen weiß, ist klar im Vorteil, und darüberhinaus ist es eine gute Konzentrationsschulung, sich mehrmals am Tag für einen Moment seine Gedanken ganz bewusst machen – denn die Zeichensprache der Außenwelt ist wie ein Räderwerk mit dem Eigenleben der Seele und des Bewusstseins verzahnt, und wenn wir es wollen und wünschen, so hilft uns die Tagesschule dabei, dies zu erkennen – mit vielfältigen Symbolen, die uns in perfekter Synchronisation zu unseren Gedanken „über den Weg laufen”. Das Sackgassenschild ist eben solch eine Möglichkeit, uns warnend darauf hinzuweisen, dass wir mit einer Sache oder einer Tätigkeit nicht auf dem Lichtweg – sondern auf einem Zeit und Energie raubenden Holzweg sind.

So seid gewarnt! Und auf der Hut. Denn auch das Tier – das gold’ne Kalb – hat sich getarnt, und sich einen spirituellen Deckmantel umgehängt – in tausenderlei Facetten.

Das hat die Wahrheit nun nicht nötig. Sie ist ein Quell, der munter sprudelt; rein und lauter strömt sie dem entgegen, der dem trägen Fluss des Lebens entsteigt, und zur Umkehr wie auch zur Suche – so beschwerlich sie auch sei – bereit ist. In der Offenbarung, die der Apostel Johannes in hohem Alter empfangen hat, heißt es im einundzwanzigsten Kapitel:

»Ich bin das Α und das Ω, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.«

»Wer Ohren hat, der höre!«

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• Wie entsteht positive seelische Intelligenz? (III) •


Teil III

ller guten Dinge sind bekanntlich drei, zwei sind bereits vorbei – doch nicht verloren, hoffe ich. Noch einmal zur Erinnerung: was haben wir im ersten und im zweiten Teil gelernt?

  1. der positive Wunsch und die aufrichtige Bitte: »Ich möchte mir mehr positive seelische Intelligenz verdienen!«
  2. mehr Mut zum „Nein”-Sagen: daraus entsteht die Kraft, gegen den Strom zu schwimmen; der Wahrheit, der Quelle entgegen.

Das sind unabdingbare Grundlagen. Nun fehlt noch das dritte Element, der siebte Sinn. Es steht für das intuitive Erspüren der Zusammenhänge hinter den Dingen. Positive Neugier heißt das Zauberwort. Das Maß an positiver Neugier, das ein Mensch an den Tag zu legen vermag, bestimmt das Maß an positiver Intelligenz, das seine Seele verdient – soviel vorneweg.

Mit der Neugier verhält es sich wie mit der Intelligenz: es gibt sie in positiver und in negativer Ausprägung. Tratsch und Klatsch zum Beispiel entsprechen sicher nicht der Art von Neugier, die uns positive Intelligenzgesetze für die Seele beschert. Aber was dann? Als Kind habe ich häufig Aussagen vernommen wie:

Das prägt, ob man möchte, oder nicht. Fatalismus statt positiver Neugier? Gott sei Dank ist der Funke in mir nie erloschen, den Dingen auf den Grund zu gehen.

Fragen ist die Antwort!

Kleine Kinder stellen, sofern sie gesund und munter sind, viele, viele Fragen. Warum, wieso, weshalb? Fragen macht intelligent. Doch warum geht diese natürliche, gesunde positive Neugier so vielen Menschen verloren, wenn sie erst einmal groß geworden sind?

Eine sommerliche Blumenwiese, bunt und herrlich anzuschauen. Ein Genuss für die Augen. Eine Wohltat für den Körper. Nichts wie Schuhe und Strümpfe ausziehen, und den Boden unter den Füßen spüren! Vorsichtig die Schritte setzen, eintauchen in die Welt der duftenden Blüten und der geheimnisvollen Kräuter. Blattgrün zwischen den Fingern zerreiben, mit der Zunge daran kosten, Grimassen ziehen – »Brrrr, wie bitter!«»Mmmmh, ganz aromatisch, wie Lavendel!«»Nein, Melisse – oder doch eher wie Minze?«

Als kleiner Junge habe ich auf den Wiesen ab und zu einige Blumen gepflückt, um meiner Mutter eine kleine Freude zu bereiten. Das ist lange her. Heute pflücke ich auf den Wiesen frische Kräuter, und lasse die Blumen stehen. In Feld und Flur, im Wald und auf der Wiese, da fühle ich mich wohl, und noch viel mehr: ich fühle mich verbunden mit der Allmacht Gottes, und der gesamten Intelligenz im Universum. Wenn ich den vertrauten Weg hinauf zur Hochwiese gehe, und meinen Blick umherschweifen lasse, so sehe ich mit meinen Augen nur das Äußere der Natur, die Formen und Farben der Flora in ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit. Doch was sich da an Schöpferintelligenz hinter jeder einzelnen Pflanze verbirgt, das sehe ich nicht. Was in mir ist, ist Ehrfurcht, und die Ahnung von etwas ganz Großem. So lange ich zurückdenken kann, habe ich besondere Gefühle für die Schätze der Natur erleben dürfen.

Jahrelang plagten mich kalte Füße. Nichts half. Nicht einmal die dicksten Wollsocken in der Nacht. Ich musste mich wohl oder übel damit abfinden – so dachte ich – schließlich war es bei meinem Vater ganz genau so. Doch das Unglücklichsein mit diesem Zustand blieb. Und Wollsocken in der Nacht mochte ich ohnehin nicht. Ich hätte schon gerne gewusst, warum und wieso meine Durchblutung nicht gut funktionierte. An mangelnder Bewegung konnte es eigentlich nicht liegen. Doch woran lag es dann? Wie ein Blinder tastete ich mich vorwärts. Wo war die Antwort auf meine Fragen? Ein Schritt nach links, zwei Schritte nach rechts, drei Schritte rückwärts, und das Ganze wieder von vorn. Die Jahre vergingen. Das Frieren blieb. Die Wende kam erst, als mich mein Körper dazu zwang, mich mehr mit seinen Bedürfnissen zu beschäftigen. Er wollte nicht mehr. Er verweigerte die Zusammenarbeit. Das Ross bäumte sich auf, und wollte seinen Reiter, der ihm immer nur die Sporen gab, endlich abschütteln.

Ernährungsumstellung war angesagt. Hochwertig, basisch, vegetarisch, frisch, lebendig. Obst, Gemüse, Kräuter, Nüsse, Getreide. Der Körper atmete auf, und begann, seine Selbstheilungskräfte zu reaktivieren. Ich, der Reiter, lernte das Staunen. Und ich begann, mein Pferd zu lieben. Heiß und innig. Es war keine Romanze für einen Sommer, ganz im Gegenteil. Die Liebe wuchs und gedieh – bis heute, siebzehn Jahre später. Die Liebe ist zu einem dauerhaften Freundschaftsband geworden. Heute sind wir beide wieder unzertrennlich, wie als kleine Kinder. Die Füße sind warm, und so der ganze Körper, obwohl ich stundenlang am Schreibtisch sitze. Die positive Neugier hat gesiegt. Und es geht weiter.

Kräuter faszinieren mich momentan am meisten. Meine Mutter verwendete viel Schnittlauch, Dill und Petersilie, frisch auf den Tisch, aus dem eigenen Garten. Das hat nicht jeder. Ein Anfang, immerhin. Dann, das erste Jahrzehnt außer Haus, gerieten Kräuter bei mir erst einmal in Vergessenheit. Erst sehr viel später, nach meiner Ernährungsumstellung, kamen Rucola, Salbei, Borretsch, Brennnessel, Thymian und Rosmarin hinzu. Wacholderbeeren und Lorbeerblätter. Peperoni, und viele andere, auch Exoten. Doch die Grüngetränke am frühen Morgen setzten am meisten in Bewegung. Beispielsweise eine Handvoll Salbeiblätter, mit frischem Quellwasser gemixt, abgeseiht und getrunken – ein wahres Entgiftungswunder. Das Lymphsystem steht Kopf, und reinigt sich. Einen lieben langen Tag. Wer das am eigenen Körper erfahren darf, wache Beobachtung körperlicher Vorgänge vorausgesetzt, der wird sich wundern. Und begreift, oder ahnt zumindest, dass hier intelligente Gesetze am Werk sind. Gespeichert in der Welt der Pflanzen, aktiv als helfende, heilende Macht. Doch nur, wenn wir sie in den Körper hineinlassen! Und diese Intelligenzgesetze für den Körper herzlich und dankbar begrüßen. »Willkommen Freunde! Kommt herein! Schön, dass ihr mich besuchen kommt!«

Wirkt das ein bisschen komisch, so zu reden? Macht nichts! Wir sollten lernen, mit unserem Körper und der Nahrung, die wir unserem Körper zukommen lassen, zu kommunizieren. Sie bestehen schließlich beide aus lebenden, schwingenden Gesetzen, und sie arbeiten um so fleißiger für uns, je größer unsere Wertschätzung für sie ist.

Die Intelligenz aus heilenden Kräutern hat meinen Stoffwechsel angeregt, ja vielmehr: dauerhaft in Schwung gebracht. Anregende Impulse finden sich in Büchern wie: “Was blüht denn da?” – “Kräuterfibel” – “Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ . . . Die Liste ist unendlich. Wie der gesamte Kosmos der Natur. Er macht mich neugieriger von Tag zu Tag. Ich möchte ihn mir mehr und mehr erschließen. Welche Erfahrungen mir meine Tagesschule in letzter Zeit diesbezüglich vermittelt hat, verdeutlicht folgende Auflistung:




• Zeitgeschehen: Loveparade Duisburg •


ein, ich war nicht dabei, bei der „Loveparade” in Duisburg am vergangenen Samstag. Nur beiläufig habe ich von der Tragödie vernommen, und ich bin froh, dass keine Bilder von dem Geschehen vor Ort in mich eingedrungen sind. Dafür sind mir innere Bilder gekommen, die mir geholfen haben, die Zusammenhänge rund um den Unglücksfall besser zu verstehen. Und dass ich etwas darüber schreibe, hat mit meinem Tagesthema zu tun, das ich gestern zu bearbeiten hatte, und mir den Impuls für diesen Artikel gab: „Natürlich sein, sich geben, wie man ist, sich nicht unnötig tarnen.” Es ist eines der 44 Hauptschwingungsbänder der Seele, das einer Erklärung bedarf.

„Natürlich sein – sich nicht unnötig tarnen.” – in Duisburg sind die Verantwortlichen in Deckung gegangen, bei laufenden Ermittlungen, das ist nur zu verständlich: da schweigt man lieber, vor allem, wenn es um strafrechtliche Konsequenzen geht. Menschliche Regung zeigt sich dagegen an anderen Orten. Trauernde Angehörige, natürlich, sie erinnern uns an das, was der Schlagersänger Michael Holm vor gut 35 Jahren auf den Punkt gebracht hat: „Tränen lügen nicht”. Zahlreiche Menschen sind persönlich betroffen. Schuldige zu suchen ist müßig, wo die Eigendynamik von Hunderttausenden zu unkontrollierbarem und unvorhersehbarem Verhalten geführt hat. Steht nicht vielmehr jeder Einzelne mit seinen Entscheidungen in der Verantwortung? Schuldzuweisungen helfen niemandem weiter. Aus solchen Ereignissen zu lernen und zu verstehen, die kausalen Zusammenhänge zwischen den Ursachen und den verheerenden Auswirkungen herauszufinden – das ist die Aufgabe von uns Menschen aus höherer Sicht.

Wieso ziehen derartige Veranstaltungen so viele Jugendliche magisch an, obwohl die Risiken seit langer Zeit bekannt sind? Solche Großereignisse mit weit über einer Million Teilnehmern – „Megaevents” werden sie im neudeutschen Sprachgebrauch ja auch genannt – sprechen in vielen Menschen den göttlichen Wesenskern an, den sie allerdings – um sich zu schützen – die meiste Zeit in sich verborgen halten. Die „Loveparade” suggeriert es ja bereits im Namen: »Liebe! Befreiung! Glück! Ungestüme Lebensfreude!« – wenn auch nur für kurze Zeit, da machte sich wohl keiner etwas vor. Oder doch? Auf jeden Fall, das Bedürfnis, wieder einmal mehr sich selbst zu sein, den Harnisch und die Tarnkappe abzulegen, ist menschlich vollkommen verständlich. Auch dem Karneval, der fünften Jahreszeit, liegt dieses Bedürfnis mit zu Grunde. Unter der Oberfläche des ausgelassenen Feierns verbergen sich jedoch ganz andere Motive – vor allem die Sehnsucht nach Liebe, Zuwendung und Anerkennung durch Andere – und die „Loveparade” war ein Katalysator, der diese tiefe Sehnsucht aus den verdrängten Schichten des Unterbewußtseins ans Licht beförderte.

Tanz und Bewegung haben seit jeher etwas Befreiendes. Ursprünglich war die „Loveparade” eine Art Demonstration neu aufkommender Musikstile. Zeitgleich mit dem Aufkommen monotoner, tranceartiger Rhythmen aus dem Computer Ende der 80-er Jahre schufen sich begeisterte Szenegänger mit der „Loveparade” die Möglichkeit, einmal im Jahr eine exessive Tanzparty in der Öffentlichkeit zu feiern, um ihren Lebensstil über den begrenzten Raum der Diskotheken und Techno-Clubs hinaus vor aller Augen publik zu machen.

Entblößung um jeden Preis? Einmal im Jahr stand man nun also im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Tanzen und Feiern bis zum Abwinken, bis zur Erschöpfung und darüberhinaus – für einige Stunden den Alltag vergessen, den Frust, den Ärger, den Chef, einfach alles, was nun einmal lästig und – da es ja nur die Lebensfreude trübt – vollkommen überflüssig zu sein scheint. Für viele war die „Loveparade” der Höhepunkt des Jahres, für manche das Highlight ihres Lebens – nur einmal dabeigewesen zu sein. Doch ist Dabeisein wirklich alles?

Das Logo der „Loveparade”, die es ja nun nicht mehr geben wird, hatte ein blutrotes Herz im Mittelpunkt, um das sich kreisförmig zahlreiche, nach außen hin immer kleiner werdende Punkte gruppierten; sozusagen ein stilisierter Blick aus der Vogelperspektive auf die Köpfe der Tanzenden, die sich um das „Lovemobil” drängten. Aus diesen technisch hochgerüsteten „Lovemobils” (Kostenpunkt der Audio-Ausstattung eines solchen Mobils: ca. 50.000 €) trieb der monotone Rhythmus in einer Lautstärke, die ein still dabeistehender Zuschauer kaum verkraften könnte, die Tanzenden in die Ekstase. Verwundert es, dass zeitgleich mit der Verbreitung der Technomusik eine Party-Droge aufkam, die auf den Namen „Ecstasy” getauft wurde? Schnelle Technorhythmen erinnern in der Tat an ein rasendes, zuckendes Herz, an den millionenfach verstärkten Puls des menschlichen Organismus in einem Zustand der permanenten Überlastung; ein Organismus, der kaum mehr nachkommt, genügend Blut durch den Kreislauf zu pumpen. Man weiß seit langer Zeit vom Sport, dass der Körper nach intensiver Belastung vermehrt Endorphine, auch „Glückshormone” genannt, ausschüttet. Sie suggerieren ihm neue Kräfte, obwohl der Organismus bereits vollkommen erschöpft ist. Lebensenergie verpufft, Warnungen verschwinden. Eine Art euphorische Trance ist die Folge, in der die bewußt-objektive Wahrnehmung des Geschehens weitgehend ausgeblendet wird.

Szenenwechsel. Seit langer Zeit habe ich kein Fernsehgerät mehr, und ich bin froh darum – mein Geist fühlt sich seither sehr viel leichter und ruhiger an, und dieses befreite Bewußtsein tut mir gut. Manchmal steigen Fernsehbilder, die ich als Heranwachsender angeschaut habe, wieder in mir hoch – so wie jene amerikanische Serie, die ich mir damals nie entgehen ließ: „Auf der Flucht” hieß sie, und sie zeigte einen Menschen, der von der Polizei gejagt wurde, Tag und Nacht – ob er ein Verbrechen begangen hatte, oder nur verdächtigt wurde, blieb unklar – ein Nervenkitzel über Wochen und Monate hinweg. Dieser Mensch kam nie zur Ruhe, fand nie entspannenden, erholsamen Schlaf. Er agierte wie ein gehetztes Tier, dessen Spuren die Bluthunde wittern.

Heute weiß ich, warum mich diese Serie in den Bann geschlagen hatte: ich erlebte ein klein wenig von mir selbst, denn auch ich war auf der Flucht. Vor der Realität, vor der Wahrheit, und vor allem: vor mir selbst. Fleißig bastelte ich mir Traumwelten zusammen, stürzte mich in Abenteuer, später dann in Stress und Arbeit, weil ich der Auseinandersetzung mit meinem wahren Selbst aus dem Weg ging. Und, zugegeben, weil ich in der Außenwelt – meine eigenen Handlungen und Entscheidungen mit eingeschlossen – so wenig von dem vorfand, was meinem wahren Wesen im Innersten entsprach: Licht und Liebe. Was blieb, war eine ungestillte Sehnsucht. Ist es Zufall, dass sich Sucht auf Flucht reimt? Ist nicht auch die „Loveparade” ein Synonym für die Flucht vor der Realität?

Wir leben in einer Welt voller Versprechungen. Verlockende Angebote, bunte Vögel, der Preis ist heiß. Kein Wunder, dass man sich bei Lockvogelangeboten schnell die Finger verbrennt. Besser, man prüft vorher. Nicht einmal, nicht zweimal. Ständig! Jeder Mensch hat vollkommene Entscheidungsfreiheit, innerhalb eines Umfelds, das immer undurchschaubarer wird. Ein (Ver-)Irrgarten. Ohne höhere Führung ist man darin unweigerlich verloren. Unsere Schwierigkeiten im persönlichen Bereich, wie auch im großen, globalen Getriebe dieser Welt spiegeln uns allzu deutlich die Konsequenzen unseres eigenmächtigen Handelns – Ursache und Wirkung – und sonst nichts.

Wenn wir also keine Opfer sind, sind wir dann Täter wohl zu nennen? »Tät-er das, was er tun sollte, käm’ er nicht in Schwierigkeiten!« ruft es von oben. Die Sani-tät-er hatten in der Nacht zum Sonntag alle Hände voll zu tun. „Sanitas” umfasst als Begriff die körperliche und geistige Gesundheit des Menschen, und hier gilt es, vom willenlos Dahintreibenden „Tät-er” zum willensstarken, tätigen Menschen heranzureifen.

Damit schließt sich der Kreis: „Natürlich sein, sich geben, wie man ist, sich nicht unnötig tarnen.” Das ist gar nicht so einfach, in einer Welt hochfrequenter elektronischer Wechselfelder, der Mobiltelefone, der Nanotechnologie, der Gentechnologie, der akkustischen und informationstechnologischen Dauerberieselung – und, fast hätten wir’s vergessen, der Musiktechnologie, Technomusik, Hip-Hop, Rap, und was es sonst noch alles gibt, respektive. Leben aus der Retorte? Bei der „Loveparade” dabei zu sein, das empfanden viele Jugendliche als „hip” und „cool”. Wie kann man in einer hochtechnisierten Welt, die überwiegend materielle Werte propagiert, seelisch heil durchkommen, geschweige denn natürlich sein?

Besser, wir zünden ein Licht an, als über die vorherrschende Orientierungslosigkeit zu klagen – denn es ist durchaus ein langsamer Wandel zu erkennen. Wechseln wir den Standpunkt. Sehen wir diese Situation als Herausforderung, als Chance, den ersten Schritt zu tun, immer und immer wieder – denn steter Tropfen höhlt den Stein. Indem wir unsere eigene Intuition und Seelenkraft stärken, werden wir zum Vorbild für unsere Mitmenschen.

»Mut! Mut! Mut!«

Rückgrat zeigen

Mutig sein heißt: Nein sagen können, Rückgrat zeigen, standhaft bleiben, sich selber treu sein, auch wenn die ganze Welt – meist ist es ja nur die Mehrheit der Gesellschaft – ihr Fähnlein nach dem Wind ausrichtet. Natürlich sein, das heißt auch, die Natur zu unserem Verbündeten und Gefährten zu machen. Wir brauchen die unverfälschte Intelligenz der Natur – die die Intelligenz Gottes ist – in unserer Nahrung, in unserer Luft, in unserem Wasser, und in unserem Körper. Entwickelt sich unser Körper Tag für Tag in eine gesunde, natürliche Richtung, so gesundet die Seele mit ihm und in ihm.

Deshalb: die Menschen in unserem Land brauchen Vorbilder. Dringend. Werden sie eins. Nehmen Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand. Sagen Sie »Nein« zu Gentechnologie und Nanotechnologie in Nahrungsmitteln – durch Ihren bewußten Einkauf. Seien Sie bereit, an sich zu arbeiten, und beginnen Sie in allem bei sich selbst. Bringen Sie den Wunsch auf, der Stimme Ihres Gewissens zu folgen. Fragen Sie jeden Tag Ihre Intuition: »was ist heute wirklich wesentlich, was sollte ich jetzt wirklich tun?« Wie schrieb Johann Heinrich Zedler (1706 – 1751) in seinem Universallexikon unter dem Eintrag „Gesundheit” so treffend:

„ . . Nächst diesen schreibt man auch dem menschlichen Verstande eine Gesundheit zu, wenn nemlich sich selbiger in dem Stande befindet, dass er das wahre und falsche recht erkennen kann, und nach der wahren Erkenntniß den Willen beweget, sein Thun darnach einzurichten . . ”

Rückgrat zeigen

Wir müssen zur Natur zurückkehren, wenn wir begreifen wollen, was „natürlich sein” wirklich bedeutet.