Frühlingsbeginn
Trotz allem Irrspiel und Verwirrspiel, das uns die Weltbühne momentan in aufrüttelnder Inszenierung präsentiert, ist auf eines noch Verlass:
»Der Frühling hat sich eingestellt,
mit seinen lichten Farben,
verschönert uns die karge Welt,
die lange musste darben.«
»Licht!«
Dem Lichte strecken wir uns sehnsuchtsvoll entgegen, es umhüllt uns, die wir aus dem Lichte stammen, und dem wir, seien unsre Schritte noch so klein, voll Mut und Tapferkeit entgegenschreiten.
»Was ist Licht?«
Licht ist zentripetal komprimierte Schwingungsenergie (von Gott ausgehend, zu Gott zurückkehrend, auf das Rotationszentrum, der Lichtquelle hin ausgerichtete elektromagnetische Wellen, die durch geistige Kraft eine unserem irdischen Bewusstsein unvorstellbare Verdichtung erfahren). Da wir, als geistige Wesen und Kinder Gottes unsere Schöpfernatur nicht leugnen können, zieht es uns zum Licht, und wir tragen es in uns, in unserem Geist, und in jeder Körperzelle. Die Schöpfung, die uns den Geist Gottes in mannigfaltigster Weise erfahren lässt, lädt uns ein, ihr Gehör zu schenken; sie zu schätzen, sie zu achten, sie zu lieben, ist ein Gebot und eine Notwendigkeit, denn Liebe ist ein gleichwertiges Empfangen und Zurückgeben dessen, was der harmonischen Entfaltung des Ganzen dient.
»Wie eng verwandt sind Licht und Harmonie!«
Wer fand, dies auszudrücken, gewaltigere Töne, als Joseph Haydn? Wer in seine Musik eintaucht, der versteht fortan besser, was es heißt zu lieben: zu empfangen und zurückzugeben – und wir, als Menschen auf der Ebene der Erde, umschreiben dieses Wechselspiel von Geben und Nehmen nicht ohne Grund auch mit dem Begriff der Dankbarkeit.
»Bleibt zu Hause!«
Wir schauen in die Welt, und wir erschrecken. Es rumort an allen Ecken. Tröste Dich, mein Herz: allein beständig ist der Wandel, und eins ist sicher: nichts wird so bleiben, wie es ist. Was bleibt also zu tun?
Ruhe bewahren, und im persönlichen Lebensumfeld das tun, was zu tun ist: das, was wir in unserem Innersten als gut und richtig empfinden. Die Intuition ist dabei unser Ratgeber und Wegweiser, Schritt für Schritt und Tag für Tag. »Bleibt zu Hause!« Das riet angesichts der „. . . Wolfsgruben, Beinhäuser und Gewitterableiter . . .” in der äußeren Welt der Goethesche Zeitgenosse Jean Paul (1763 -1825) seinen Lesern: »Die nötigste Predigt, die man unserem Jahrhundert halten kann, ist die, zu Hause zu bleiben.« (in der Vorrede zu seiner Erzählung „Leben des Quintus Fixlein”) Das war in der Epoche des Sturm und Drang, und solche Worte waren neu, zur damaligen Zeit. Seither hat sich viel getan. Gottlob, die Menschen begreifen es immer mehr bei uns. Wir sehen es an den Entscheidungen der Politik, die ein getreuer Spiegel unserer Entscheidungen als Individuen sind, sofern man sie nur einmal in der Durchschnittssumme betrachtet. Das jetzige „Jein” des deutschen Außenministers in der Libyenfrage ist eigentlich ein aus diplomatischen Gründen verklausuliertes „Nein”, und dieser Mut zum „Nein”-Sagen, der sich zum ersten Mal in der Entscheidung des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, keine Truppen in den Irak-Krieg zu schicken (2003), vor der Weltöffentlichkeit manifestiert hat, wird Früchte tragen. Auch jetzt lassen die Deutschen ihr Kriegsspielgerät zu Hause, und das sind die Entscheidungen, die weltweit die richtigen Zeichen setzen. Ein wesentliches Talent guter Seelen ist es, sich nicht in die Angelegenheiten anderer einzumischen, egal, ob dies im kleinen Kreis Familienangehörige sind, oder im größeren Kreis ganze Kulturen und Nationen. Doch was geschieht, wenn Menschen sich in Angelegenheiten anderer Menschen einmischen? Um das zu verstehen, braucht man sich nur auszumalen, was geschehen würde, wenn . . sich beispielsweise die Naturgesetze, die die Schwerkraft bearbeiten, in die Naturgesetze, die den Auftrieb bearbeiten, einmischen würden: hoppelnde Flugzeuge, möglicherweise. Doch Flugzeuge sind nun mal keine Hasen. Und das ist gut so. Die Schwerkraftgesetze kümmern sich darum, dass alle Materie dem Erdmittelpunkt zustrebt, und die Auftriebgesetze kümmern sich darum, dass Vöglein fliegen und Fischlein schwimmen können. Und so hat alles seine Ordnung, denn andernfalls wäre ein Chaos die unausweichliche Folge. Dasselbe beim Menschen: bringt der Mensch seine eigenen Angelegenheiten in Ordnung, geht alles in seinem Umfeld besser, und er wird zum Vorbild für andere innerhalb seines Lebensbereichs. Mischt er sich dagegen ein in Dinge, die ihn nichts angehen, so sorgt er für Schwierigkeiten und Chaos ohne Ende. Ein Blick auf das aktuelle Tagesschehen in der Welt, nicht nur in Libyen, macht uns das deutlich. Wer gelernt hat, sich nicht einzumischen, der erwirbt sich Neutralität in hohem Maß. Das ist es, was ein Vorbild auszeichnet, und das ist es, was sich das gesamte Universum von uns Menschen wünscht. Die Schweiz hat dies bereits verwirklicht, doch gibt es nichts, was sich nicht noch verbessern ließe: als die Schweizer Lawinenrettungsgruppe mit ihren Bernhardinern nach dem Erdbeben, das im Jahr 1995 die japanische Großstadt Kōbe heimgesucht hatte, auf dem Flughafen der zerstörten Stadt eintraf, durfte sie tagelang wegen Quarantäne-Bestimmungen das Gelände nicht verlassen. Schließlich wurde sie auf die bereits vom Schutt freigeräumten Flächen geführt, und musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Ironie des Schicksals? Nein. Gott und das Universum schulen uns in dieser Weise Tag für Tag. Der Mensch ist ein im Grunde hilfsbereites Wesen. Doch Helfen wollen macht leicht blind. Erinnern wir uns noch einmal daran, was wir eingangs gesagt hatten. Liebe ist ein gleichwertiges Empfangen und Zurückgeben dessen, was der harmonischen Entfaltung des Ganzen dient. Alles, was im Universum geschieht, basiert auf diesem energetischen Austausch, der stets ausgewogen sein muss. Wer kann in Liebe geben, so dass es der Entfaltung des Ganzen dient? Nur der, der über ausreichende Energiereserven verfügt, weil er fortlaufend die im Sinne des Universums richtigen Entscheidungen trifft. Fast alle Nationen haben Japan großzügige Unterstützung zugesagt; Nationen, die billionenfach in der Kreide stehen. Geld verteilen, das man gar nicht hat? Doch es sind nicht die Staaten, die die Schulden machen. Sie sind nur ausführendes Organ, die Exekutive dessen, was jeder einzelne durch seine persönlichen Entscheidungen zu verantworten hat. Nehmen Sie einen Kredit in Anspruch? Wir tragen Verantwortung, für unseren persönlichen Lebensbereich, und für unsere täglichen Entscheidungen. Mit ihnen bauen wir entweder Energie auf, oder wir verlieren sie. Und genau das ist der springende Punkt. Was aber ist die vom Universum erwünschte Art, zu helfen? Zuerst müssen wir erkennen, wer in unserem Lebensumfeld die Richtigen sind, die Hilfe verdienen. Denn nur sie sind auch bereit, bei sich selbst zu beginnen, und ihre Schwierigkeiten selbst in die Hand zu nehmen. Wir sprechen hier auch von der Hilfe zur Selbsthilfe, den richtigen Menschen gegenüber. Das könnten beispielsweise Doch gilt es in jedem Fall intuitiv zu prüfen, ob man helfen darf, und ob die Hilfe auf fruchtbaren Boden fällt. Andernfalls ist es ein Einmischung, die ungute Gefühle hinterlässt, und oft auch Streitigkeiten provoziert. Vor allem bei falsch motivierter materieller Hilfestellung (Mitleidpflicht!) erzeugt man Abhängigkeiten, die den Bedürftigen auf Dauer schwächen, und in seiner Unselbständigkeit verharren lassen. Ach ja, dass ich′s nicht vergesse: am Sonntag wählen die Baden-Württemberger die Regierung, die sie durch das Jahr 2012 begleiten wird. »Die richtigen Zeichen setzen!« Doch Wahlempfehlung darf ich keine aussprechen. Neutral sein heißt auch unparteiisch sein. Nur so viel vorneweg: Gott ist am Steuer. Und das beruhigt ungemein. »Mischt euch nicht ein!«
»Bringt euer Haus in Ordnung!«