Mein 17196. Tag - Sich selbst vergeben


iolett, die Farbe der Buße: ich habe gebüßt, mit Schmerzen und mit Jammern. Schwamm drüber, das ist Vergangenheit – ich habe reinen Tisch gemacht, mit mir selbst; zuerst tat es ein bißchen weh, doch dann habe ich alles angenommen, was vergangene Woche war. Neues Spiel, neues Glück – heute ist mein bester Tag. Ich entscheide, wie der Hase läuft. Adlerauge sei wachsam! Wo wenig Freude ist, muss welche in die Welt gesetzt werden. Was kann man tun? Lächeln! Nimm das Leben nicht so tragisch. Vergleiche dich nicht mit anderen. Du willst das Große – lerne, mit den kleinen Dingen des Alltags glücklicher zu werden – freue dich an der Schönheit und dem Duft der Blumen, an der Schönheit mancher Seele, an deiner robusten Gesundheit, und an den tausend Dingen, die du als selbstverständlich erachtest, und die es doch nicht sind. Und vor allem: löse dich von dem Druck, den du dir selber machst, und der dich daran hindert, befreit und entspannt durch das Leben zu gehen. Nur Geduld! Das Leben läuft dir nicht davon, wenn du behutsamer mit dir selbst umgehst. Deine Zeit kommt noch. Sie kommt, mit gewaltigeren Schritten, als du ahnst . . . ” (notwendige Selbstgespräche)

Das Schöne am Sich selbst vergeben ist, dass man es nicht tun kann, ohne gleichzeitig kraftvolle positive Wünsche zu äußern; sie sind es, die uns die erforderliche Lebensenergie zuteil werden lassen, um anstehende seelische Aufgaben zu bewältigen. Glücklicherweise ist der Mensch so angelegt, dass er von Natur aus gute Gefühle und Freude für erstrebenswerte Dinge hält. So fällt es ihm leichter, vehement nach ihnen zu begehren, wenn sie ihm verloren gegangen sind. Und merke: aus dem, was einem fehlt, schöpft man die Kraft zum weitergehen. Nicht das, was man erreicht, macht stark, sondern das, was man zu erreichen versucht! Nicht von ungefähr sagt man Der Weg ist das Ziel, und beileibe nicht das Ankommen.

In Wirklichkeit wird es nie ein Ankommen geben, nur ein Weitergehen – in endlos-unendlicher, ewiger Blüte und Weiterentwicklung. Genau das aber bedeutet „ewig zu leben.”




Konsequenzen: mein Waterloo . . . - der 17193. Tag


ennen Sie diese Tage, an denen man sich schwört „Nie wieder!”? Nein? – Soll ich sie darum beneiden? Ich gönne Ihnen Glück und Freude, wenn Sie es sich wahrhaftig selbst verdient haben, denn jeder ist seines Glückes Schmied. Diese Woche hatte ich kräftig neben den Amboß geschlagen – und gestern war der Höhepunkt: ein Mißgeschick nach dem anderen – so macht das Leben wirklich keine Freude. Doch die Woche der Reihe nach:

Wie hat sich Napoleon wohl nach seiner Niederlage bei Waterloo gefühlt? Er war tapfer, und liess sich nicht unterkriegen. So leicht gab er sich nicht geschlagen. Ich werde weitermachen. Natürlich, ist doch klar, oder? Die Talsohle ist erreicht und durchschritten, ich habe wieder einmal erlebt, wie es ist, in allem seinen eigenen Willen, sein kleines Ego, durchzusetzen. Und das Resumée?

Ich kann tun, was ich will, und ich leide;
ich soll tun, was ich soll, und ich meide
– Frust und Verzagen -
- Leiden und Klagen -
- Schimpfen und Schande –
- löset die Bande –
- lindert die Schmerzen –
- wünschet von Herzen!¹

¹ auch Baron von Münchhausen musste sich an seinem eigenen Schopf aus dem Sumpfe ziehen, und so auch wir!