Wie verändert man die Welt? - mein 17197. Tag


nsere Welt ist komplex geworden, undurchschaubar, vielfältig, mit Abermillionen von Möglichkeiten, Optionen, Ablenkungen, und Gefährdungen. Viele Menschen sehnen sich nach Ordnung und Überschaubarkeit, nach einem hübschen Paradiesgärtlein, nach einer kleinen, vertrauten, heilen Welt. Wie geht das zusammen? Kein Problem. Wir müssen nur selbst Hand anlegen, an unser Paradiesgärtlein, es hegen und pflegen; und das treu und zuverlässig, Tag für Tag. So, wie wir einen sonnendurchfluteten, azurblauen Himmel erst dann zu schätzen wissen, wenn wir für längere Zeit unter einem trübgrauen, tiefhängenden Wolkendach unseren vertrauten Tätigkeiten nachgegangen sind, so hilft uns der verwirrende irdische Irrgarten, den Blick für diejenigen Dinge zu schärfen, die wirklich wesentlich, sinnvoll und hilfreich sind.

Hilft es, Mißstände zu entlarven und anzuprangern? Gestern erhielt ich unaufgefordert eine Mail – die genau das tat – und tut, und tun wird, seit nunmehr bereits 20 Jahren, wie man dort lesen kann. Es geht um Hochfinanz, Lug und Trug, Dominanz des Materialismus, Machtstreben, Kontrolle – und die Blindheit des „kleinen Mannes” der wie Vogel Strauß seinen Kopf in den Sand steckt; weder etwas sehen, geschweige denn etwas hören will, und sich anscheinend willenlos manipulieren lässt.
Ist dem wirklich so? Ist es nicht vielmehr eine Art von Selbstschutz? Wie fühle ich mich denn selbst, wenn ich solche anklagenden Inhalte überfliege? Es macht mich unglücklich, frustriert mich, macht mich wütend, raubt mir Energie, Lebenszeit und Lebensfreude. Der ganze Groll und Hass der Autoren überträgt sich auf mich – und ändern kann ich doch nur mich selbst. Will ich das? Mich ändern – ja, denn das ist eine Notwendigkeit; die negativen Gedanken anderer Menschen übernehmen – nein, denn Gedanken sind eine Macht, und sie dringen auf mich ein wie spitze Nadeln, und verletzen mich – wenn sie negativ, kritisch, vorwurfsvoll und anprangernd sind. Deshalb benötige ich keine Tageszeitung, kein Radio und auch kein Fernsehen. Bin ich deshalb weltfremd? Ja, ich gebe zu, die Welt hat sich mir entfremdet. Es ist nicht meine Welt, die Welt im Großen. Ich baue an meiner Welt, im kleinen, und sie ist völlig anders geartet. Sie wird von Liebe und Wertschätzung zu allen Wesen und Dingen getragen. Das macht mich glücklich.

Vergessen wir nicht, dass wir selbst es sind, die das Erscheinungsbild unserer Erde bestimmen. Könnte jede Seele bereits eine positive und selbstlose Macht sein, wäre unsere Welt ein getreues Spiegelbild, und es gäbe keine einzige negative Erscheinung in ihr. Wäre das nicht paradiesisch? So muss es wohl im Paradies sein, denkt manche/r, und so ist es auch tatsächlich, auf höheren Daseinsebenen, wo die Freude ewig währt.
Neulich schrieb mir ein Menschenkind eine Mail, die ich hier auszugsweise wiedergeben möchte:

„Sie müssen wissen, dass ich noch fast ganz klein bin. Ich bin noch nicht einmal sechzehn, aber ich denke, das ist nicht ausschlaggebend dafür, wann und wie man sein Leben gestalten möchte…Ich mag die Leute nicht, die in allem immer nur das Schlechte sehen…Ich möchte so gern, dass es mich daran erinnert, wie ich es schaffen kann, ein guter Mensch zu werden bzw. zu bleiben.”

Goldene Worte, die man nicht kommentieren muss. Das sind die Menschen, die Zukunft gestalten. Sie hat es schon angelegt, das Paradiesgärtlein, nach dem sich so viele sehnen. So verändert man die Welt – ganz im kleinen, wenn man bei sich selbst beginnt. Doch nur keine falsche Bescheidenheit – es strahlt aus, wirkt ansteckend, und überträgt sich auch auf jene Menschen, mit denen man in Verbindung steht. Und so fügt sich das eine zum anderen, und wir schließen den Kreis für heute mit den geflügelten Worten „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt”.