estern abend beim Schlafen gehen: da es momentan immer wieder wie aus Kübeln gießt, und das ablaufende Regenwasser schön geräuschvoll auf die Waschbetonplatten der Terrasse plätschert, will ich vorsorglich Ohrenstöpsel aus der Vorratspackung nehmen (Musiker haben sensible Ohren). Beim Herausnehmen fällt ein anderes Paar zu Boden. Die Nacht zuvor hatte ich bereits Ohrenstöpsel verwendet – war das von „oben” nicht genehmigt? Also gut, ich lege sie wieder zurück. In der Nacht, ich weiß nicht wann, geht es los, der Himmel öffnet seine Schleusen. Tropf, tropf, tropf, dringt es in mich und steigt hinauf bis zum Wachbewußtsein. Da liegt man nun, und könnte sich ärgern. Eine gute Übung, es nicht zu tun; sich dagegen mit der Natur zu freuen, dass sie so reichlich mit Wasser versorgt wird, dass ich meine Kräuter nicht selber gießen muss, dass die Luft jetzt so staubfrei, sauber und aufgeladen ist, dass es für die Lungen und den ganzen Körper eine Wohltat ist. Ich könnte aufstehen, und Ohrenstöpsel holen, doch ich tu es nicht; langsam wird es wieder ruhiger in mir. Heute morgen spüre ich nichts von der gestörten Nachtruhe, alles ist gut. Es könnte eine Art von Demut sein, den Schlaf nicht mit Hilfsmitteln irgendwelcher Art zu beeinflussen.