estern um 11:45, bereits Mittag gegessen, Schwung auf’s Fahrrad, als erstes zur Brauerei, Bierhefe holen, dann zum Klavier unterrichten an eine Schule, rasch die durchgeschütteltete Bierhefe im Lehrerzimmer im Kühlschrank deponieren, nach dem letzten Schüler dann die Bierhefe nicht vergessen mitzunehmen, hurtig in die ehemalige Getreidemühle radeln, so dass ich vor Geschäftsschluss meinen Wocheneinkauf mit all den schönen biologischen Sachen tätigen kann. Satteltaschen vollbepackt bis über die Zuladungsgrenze (mehr als sonst, weil ja jetzt dann Pfingstferien sind), radle ich schwankend zurück; es regnet immer ’mal wieder, aber, GOTT sei Dank, es ist nicht mehr so eisig kalt wie im Januar. Dann, endlich, die letzten Kilometer durch den Wald geht’s leicht bergab, ich lass’ es laufen, heissa, durch den Regenmatsch mitten hindurch, der aufgeweichte Boden spritzt links und rechts hinauf, mir ist es völlig einerlei. Dann, kurz vor dem Zieleinlauf, ratsch! die Papiertüte am Lenker, von der Nässe aufgeweicht, reisst durch. Vollbremsung, will das Fahrrad abstellen, das aber durch das Gewicht der Satteltaschen aus dem Gleichgewicht gerät, und in den Matsch kippt.
Gehe zurück, sammle den Salat, die Avocado, und die gepflückten Brennnesseln wieder ein, und komme trotz allen Widrigkeiten heil nach Hause. Das war vielleicht so gegen 18:45 Uhr – ab 18:00 Uhr beginnt aber schon der neue Tag (Deshalb war in vielen Klöstern nach dem Chorgebet um 18:00 Uhr strenge Nachtruhe angesagt). Mißgeschicke haben mit dem Vortag zu tun, wenn sie nach 18:00 Uhr passieren, also mit den vergangenen 24 Stunden bis einschließlich 17:59 Uhr, um ganz präzise zu sein. Avocado, Salat, Brennnesseln am Boden? Das ist einfach, ich hatte mittags zuviel davon gespeist, die Avocado war so herrlich cremig und ausgereift, wollte den Löffel gar nicht mehr aus der Hand geben. Der ganze Regen und Matsch? Heute Morgen kam die Antwort: Nach dem Aufstehen tu’ ich klares Quellwasser zum Anwärmen in meinen Topf; als ich den Topfdeckel abnehme, tritt mir blitzartig das Bild einer zusammengerollten Schlange vor Augen. Kein Grund zur Panik, es ist keine drin im Topf, aber eines ist mir klar geworden: die Lymphen sind ’mal wieder voll, die Säureschlacken aus dem hinteren Nackenbereich haben sich gelöst, wurden bearbeitet, und warten jetzt darauf, über das Lymphsystem ausgeschieden zu werden. Solche Schlacken und Ablagerungen wirken „giftig” auf die Umgebung im Körper, deshalb also die Giftschlangenmetapher. Der Regen spült den Matsch und Schlamm davon, also, was tun? Trinken! Lymphsystem anregend unterstützen, ausgepresste Zitrone in das Quellwasser, und ein Schuß Obstessig dazu. Brrrr! Das reinigt!